Vom Gast zum Pächter
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Dienstag, 18. November 2014
Stadtleben Die Galerie am Stephansberg meldet sich zurück im Reigen der Bamberger Treffpunkte und Veranstaltungsorte.
von unserem Redaktionsmitglied
Jutta Behr-GRoh
Bamberg — Seine Kinder wollten, dass er wieder in die Stadt zieht - das antwortet Philipp Sommer auf die Frage, wie es dazu kommt, dass er jetzt die "Galerie am Stephansberg" betreibt. Denn vom Fach ist er nicht und davon leben kann der selbstständige Gartenbauer auch nicht. Aber: Er habe das kleine Lokal mit dem Flair einer Künstlerkneipe schon immer sehr geschätzt und bedauert, dass es im März auf unbestimmte Zeit geschlossen wurde.
Zufallsbegegnung in Griechenland
Dann lernte er heuer in Griechenland zufällig den Hausbesitzer kennen und kam mit diesem ins Gespräch über Bamberger Ausgeh-Adressen. Sommer gab sich, erzählt er, als Fan der "Galerie" zu erkennen und dass er sich vorstellen könnte, selbst ein Lokal wie dieses zu betreiben.
Man tauschte die Adressen aus und Wochen später rief der Hausbesitzer ihn daheim im Heiligenstadter Ortsteil Lindach an. So wurde er zum Nachfolger von Scherenschnittkünstler Wolfgang Müller, der 15 Jahre in der Galerie hinterm Tresen stand - erst in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kunstvereins, später als Privatmann.
Wenig verändert
Die Stammgäste fänden sich schon wieder ein, freut sich Sommer. Ein Klavier steht jetzt in der Wein- und Bierstube, an dem der Wirt oder die Kantorin von der benachbarten Stephansgemeinde hin und wieder spielen. Davon abgesehen hat der neue Pächter wenig verändert. Er will, sagt er, den Unteren Stephansberg 5 wie bisher als einen Treffpunkt für Kulturinteressierte betreiben, mit kleinen Konzerten, Lesungen, Theater und Ausstellungen.
Herbert Grimm stellt aus
Die erste offizielle Ausstellung seit der Wiedereröffnung wird am 5. Dezember um 17 Uhr eröffnet. Dann zeigt der Maler und Grafiker Herbert Grimm eine Auswahl seiner Arbeiten. Grimm ist bereits durch mehrere Ausstellungen in Bamberg bekannt.