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Volltreffer zum Auftakt


Autor: Werner Reißaus

Thurnau, Montag, 30. Juli 2018

Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das Katharina Müller-Sanke mit "Kinderkultur" angestoßen hat. Die erste Veranstaltung mit den Bamberger Symphonikern und dem "Karneval der Tiere" im Schloss war gleich ...
Das Projekt "Kinderkultur" macht Lust auf mehr. Am Sonntag fiel im Ahnensaal der Startschuss mit dem "Karneval der Tiere". Auf der Bühne standen Musiker der Bamberger Symphoniker und das Moderatorenteam "Katz und Esel". Foto: Werner Reißaus


Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das Katharina Müller-Sanke mit "Kinderkultur" angestoßen hat. Die erste Veranstaltung mit den Bamberger Symphonikern und dem "Karneval der Tiere" im Schloss war gleich ein Volltreffer.
Kunst und Kultur ist nicht nur etwas Ernstes für Erwachsene. Nein, es macht Spaß und ist lebendig. Das will Katharina Müller-Sanke zeigen. Sie bietet kindgerechte Veranstaltungen an, die für Vor- und Grundschulkinder konzipiert sind.
"Karneval der Tiere" stammt vom französischen Komponisten Camille Saint-Saens, der schon als Kind außergewöhnlich begabt war. In der Suite, die in 14 kleinere Stücke aufgeteilt ist‚ kommen verschiedene Tiere aus aller Welt zusammen, um ein großes Fest zu feiern. Die Kinder verfolgten sehr aufmerksam, welche Tiere sie entdecken konnten. Eine große Hilfe waren die Moderatoren Heidi Lehnert und Benjamin Bochmann als "Katz und Esel", die die einzelnen Szenen beschrieben. Köstlich vor allem, wie Heidi Lehnert ihren Löwen im breiten Fränkisch sprechen ließ.
Kontrabassist Christian Hellwich ließ wissen, dass es für einen Musiker egal ist, ob er für Erwachsene oder Kinder spielt. Wobei Kinder oft kritischer seien, "weil sie sehr direkter reagieren, wenn man sie langweilt oder ihnen Mist anbietet".
Die Bedeutung dieser Veranstaltungen für die Kinder zeigte Heiko Gnamm aus Thurnau auf: "Es ist ganz wichtig, dass den Kleinen auf eine kindgerechte Art und Weise Kultur nähergebracht wird." Seiner neunjährigen Tochter Greta hat im Übrigen alles gefallen, von der Musik bis hin zu den beiden Moderatoren.
Musiklehrer Thomas Götz, auch bekannt vom Musikduo "Goller & Götz", stellte fest: "Solche Veranstaltungen sind für die Kinder sehr, sehr wichtig. Es gibt ja relativ wenige bei uns in der Region, was sehr schade ist. Meiner Meinung nach werden die Jungen und Mädchen im normalen Alltag, auch im Kindergarten und in der Schule, viel zu wenig mit kulturellen Dingen in Kontakt gebracht." Seine Tochter Sophia (8) war vom Vogelgezwitscher mit der Querflöte begeistert.
Und noch ein Wort von einem erfahrenen Pädagogen. "Solche Veranstaltungen sind auch deshalb ganz wichtig, weil die Kinder bei dieser klassischen Musik zur Ruhe kommen und auch die einzelnen Instrumente mit ihrer Lautstärke heraushören und ihre Tonvielfalt erleben können. Die kleinsten Besucher klebten ja wirklich mit ihren Augen an den Instrumenten", sagte Michael Zeitler, Rektor an der Friedrich-Ellrodt-Schule in Neudrossenfeld. Rei.