Völkerverständigung am Grill
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Donnerstag, 13. Juli 2017
"Essen mit Geschichte(n)" heißt ein Projekt, mit dem Caritasverband und Erzdiözese die Integration von Flüchtlingen fördern möchten. Ein Gastwirtssohn aus Gößweinstein hilft ihnen mit seinem Know-how.
Wenn es ein Thema gibt, das die Menschen überall auf der Welt verbindet und dadurch Grenzen überwindet, dann ist es wohl das Essen. Darum will der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg mit ihrem Projekt "Essen mit Geschichte(n)" neue Wege bei der Integration von Flüchtlingen gehen.
Im Fokus stehen dabei Flüchtlinge, die in einem Food-Truck Speisen aus ihren Herkunftsländern anbieten. Es sollen aber nicht nur Speisen verkauft, sondern Geschichten aus den jeweiligen Ländern und Kulturen erzählt werden. Die Geschichten, die auf Servietten, Tellern und Besteck gedruckt sind, sollen zeigen, dass Flüchtlinge eine Bereicherung für unsere Gesellschaft sein können.
Angereist aus München
Martin Ringler, in Gößweinstein als Gastwirtssohn im ehemaligen Gasthof Frankenland aufgewachsen, weiß, wie sich dieses Vorhaben konkret in die Tat umsetzen lässt. Der Liebe wegen nach München gezogen, hat er sich dort in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Betrieb aufgebaut. Zum Heinrichsfest in Bamberg kam er mit seinem Food-Truck extra aus München angereist. "Fünf Stunden hat die Anreise auf der verstopften Autobahn gedauert. Aber wir machen das gerne. Hier helfen zu können, ist uns eine Herzensangelegenheit", unterstreicht Martin Ringler.
Erste praktische Erfahrungen der Arbeit in einem Food-Truck konnten Hannah und ihre Schwester Mara sammeln. Beide können eine bewegende Geschichte ihrer Flucht von Marokko nach Deutschland erzählen.
Zu jedem Ox-Grill-Sandwich der Ringlers haben sie Couscous serviert. Sogar Erzbischof Ludwig Schick und Weihbischof Herwig Gössl waren vor Ort, um sich über das Projekt informieren zu lassen. Sie zeigten sich davon sehr begeistert. Einen Teil des Umsatzes wird Martin Ringler zugunsten des neuen Caritas-Projekts spenden.