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Viergleisiger Ausbau erst ab 2025


Autor: Hans Kurz

LKR Bamberg, Mittwoch, 29. Januar 2020

Für den Streckenabschnitt von Altendorf bis Strullendorf hat die Bahn ihre Planung teils geändert. Deshalb werden die Pläne erneut öffentlich ausgelegt.
Quelle: Maps4News Grafik: Micho Haller


Das Baugenehmigungsverfahren für den Bahnausbau im südlichen Landkreis geht in eine weitere Runde. Die Bahn musste ihre Planungen gegenüber der 2017 ausgelegten Version in verschiedenen Punkten ändern. Die Pläne müssen darum in den betroffenen Gemeinden erneut öffentlich ausgelegt werden. Alle früheren Einwendungen aus den Jahren 1997 und 2017 werden in das Genehmigungsverfahren übernommen und müssen nicht erneut eingereicht werden. Neue Einwendungen können gemacht werden.

Der Planfeststellungsbeschluss, der eigentlich schon im Laufe des vergangenen Jahres erwartet wurde, wird sich wohl mindestens bis Ende 2020 verschieben. Danach kann die Bahn mit dem Ausbau von Altendorf bis Strullendorf beginnen. Viergleisig wird die Trasse allerdings erst ab 2025. Denn bis dahin wird südlich, im Landkreis Forchheim, noch kräftig gebaut: am neuen S-Bahn-Haltepunkt Forchheim-Nord, am Haltepunkt Eggolsheim und einem Überholbahnhof sowie an diversen Brückenbauwerken. Einzelne Ingenieurbauwerke können aber auch im Landkreis Bamberg bereits unmittelbar nach einem Planfeststellungsbeschluss in Angriff genommen werden.

Das alles ergab sich aus einem Pressegespräch mit DB-Projektleiter Alfons Plenter in der vergangenen Woche. Das 2. Planänderungsverfahren - nach dem Planfeststellungsverfahren von 1997 und dem 1. Planänderungsverfahren 2017 - ist laut Plenter nötig geworden, weil sich seit 1997 verschiedene Voraussetzungen geändert haben, was 2017 noch nicht berücksichtigt worden war. Zudem seien von den Kommunen und Bürgern zahlreiche Einwendungen und Änderungswünsche eingegangen, die nun zum Teil berücksichtigt würden.

So haben beispielsweise in Altendorf östlich der Bahnlinie mehrere Gewerbebetriebe geschlossen, wodurch das Gebiet vom Misch- zum Wohngebiet wurde, was einen besseren Lärmschutz erforderlich macht. Die konkrete Konsequenz: Die Lärmschutzwand östlich der Bahn soll nun fünf Meter hoch werden. Umgeplant werden muss auch die Straßenunterführung nach der Auflösung des bisherigen ebenerdigen beschrankten Bahnübergangs Jurastraße. Zunächst hatte die Bahn hier nur eine Fuß- und Radwegunterführung vorgesehen. Die Gemeinde besteht aber auf eine Pkw-taugliche Unterführung und ist bereit, dafür viel Geld in die Hand zu nehmen. Die Neuplanung umfasst auch die Veränderung der Zufahrten, was eine - mühevoll erreichte - Zustimmung der Grundstückseigentümer und Anwohner erforderte.

Weitere Beispiele für Planänderungen (Liste im Infokasten rechts) betreffen die Maximilianstraße in Hirschaid und die neue Südanbindung in Strullendorf. So soll die Maximilianstraße nun während der gesamten Bauzeit - zumindest für Pkw - passierbar bleiben. Offenbar hat die Bahn auf zahlreiche Bedenken und Änderungswünsche reagiert.

Den Gemeinden lagen die neuen Unterlagen in der vergangenen Woche noch nicht vor. So reagierte Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann (CSU) zunächst vorsichtig. "Wir werden die Unterlagen sorgfältig prüfen und dann entscheiden, ob neue Einwendungen nötig sind." Laut Plenter bereitet die Regierung von Oberfranken den Versand an die Träger öffentlicher Belange vor. Die Auslegung werde voraussichtlich im März erfolgen. Mit der Auslegung beginnt eine neue Einwendungsfrist, die dann sechs Wochen später endet.