Vier "Kronen" fürs Schlossdach
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Donnerstag, 13. Dezember 2018
Hinter diesem Wort steckt eine Schutzmaßnahme für die Störche. Sie sollen während des Rathausbaus nicht mehr auf dem Schlossdach brüten. Deshalb wurden Pyramiden auf die Kamine aufgesetzt.
Bernhard Panzer Das Wort klingt irgendwie negativ: Storchenvergrämung. Dabei soll dem Meister Adebar doch keineswegs die Lust auf Herzogenaurach vergehen, im Gegenteil: Dadurch, dass man ihn vor Gefahren schützt, soll er sich in der Stadt weiterhin wohl fühlen und jedes Jahr aufs Neue zum Brüten kommen.
Nur: Auf dem Schloss darf er das nicht mehr. Denn sobald im kommenden Jahr die mehrjährigen Bauarbeiten für den Rathausneubau beginnen, wäre ein Nisten an seiner bekannten Stätte zu gefährlich. Deshalb hat sich die städtische Umweltbeauftragte Monika Preinl auch eine Sondergenehmigung der Höheren Naturschutzbehörde geholt. Eine Genehmigung dafür, dass man alle geeigneten Nistplätze auf dem Schlossdach so gestaltet, dass dem Storch die Lust aufs Brüten dort vergeht. Er soll also vergrämt werden. Die schon vorhandene Nisthilfe ist bereits vor Wochen abgebaut worden.
Warum macht man das? Weil die Kräne im Schlosshof das Alttier oder seine Jungen gefährden können. Das will man vermeiden. Freilich hat die Stadt vorgesorgt. Es werden ab Mitte Januar gleich vier neue Horste angeboten, die allesamt auf dem Dach der Carl-Platz-Schule befestigt werden. Zwei andere Standorte auf dem Maria-Ward-Haus und dem Stadtmuseum sind laut Preinl aus statischen Gründen verworfen worden.
Diese Ersatzhorste bestehen aus einer Holzkonstruktion mit Metallaufbau und werden zurzeit von der Schreinerei Popp aus Burgstall und dem Herzogenauracher Schmied Walter Drebinger gefertigt. Der hat auch die vier Pyramiden geschweißt, die nun auf die Kamine auf dem Schlossdach aufgesetzt wurden - vier Kronen für den Schlossherrn, wie CSU-Stadtrat Drebinger schmunzelt.