Druckartikel: Vier Brücken ziemlich marode

Vier Brücken ziemlich marode


Autor: Veronika Schadeck

Unterrodach, Dienstag, 04. Dezember 2018

Die Untersuchung der Brücken der Gemeinde Marktrodach ergab, dass der Hirtensteg nicht mehr verkehrssicher ist. Weiteren Sanierungsbedarf gibt es bei der Rodachbrücke, der Flutbrücke am Anger und am Mühlbach.
Der Hirtensteg ist nicht mehr sicher und soll daher ab sofort gesperrt werden. Foto: Ingenieurbüro IVS


Veronika Schadeck Brücken schaffen Verbindungen. Sie kommen aber auch in die Jahre und fordern oftmals einen hohen finanziellen Aufwand für die Sanierung. Die Gemeinde Marktrodach hat nun vom Ingenieurbüro IVS ihre zehn Brücken überprüfen lassen. Unter die Lupe wurden dabei die Standsicherheit,Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit der Konstruktion genommen. Dabei wurde bei vier Brücken ein enormer Sanierungsbedarf festgestellt.

Bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend ging Markus Albrecht detailliert auf die einzelnen Brücken ein. "Eine komplette Sperrung des Hirtenstegs ist notwendig", sagte der Geschäftsführer. Er sprach unter anderem von Schäden am Geländer, von einer Zerstörung des Hauptträgers durch Lochfraß und von einer schadhaften Tragfläche. Bei der Brückenunterschicht lösten sich die Randträger und es sei kein statischer Querschnitt mehr vorhanden. Zudem schloss der Ingenieur akute Einsturzstellen nicht aus: "Der Hirtensteg ist nicht mehr sicher und sollte daher komplett gesperrt werden." Eine Sanierung beziehungsweise Instandsetzung des Hirtenstegs hält Albrecht aus wirtschaftlichen Gründen nicht für sinnvoll.

Andreas Murrmann (ÜWG/FW) bat Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD), ein Gespräch mit dem Ingenieurbüro zu suchen. Es sollte doch möglich sein, den Hirtensteg weiterhin als Fußgänger oder Radfahrer nutzen zu können.

Weitere Brückenprobleme

Weiteren Sanierungsbedarf sah er bei der Rodachbrücke. Hier sei zwar die Hauptkonstruktion in einem guten Zustand. Probleme gebe es aber in den Gesimsbändern; auch greife Tausalz in die Konstruktion.

Bei der Flutbrücke am Anger (Schwimmbad) sprach Albrecht davon, dass sich die Brüstungsbände nach außen verkippten. Der Natursteinbogen sei zwar massiv und halte Belastungen aus. Problematisch sei aber, dass über die Jahre hinweg Feuchtigkeit eintrete.

Sanierungsbedarf sei auch am Mühlbach oberhalb der Apotheke gegeben.

Albrecht regte bei seinen Ausführungen an, bei Fußweg- und Radbrücken über Aluminiumbrücken nachzudenken. Hier sei ein gutes Preis/Leistungsverhältnis infolge eines modularen Baukastensystems vorhanden. Die Unterhaltskosten seien auch nach Jahren noch minimal. Seit acht Jahren gebe es Alubrücken am Markt, aber bisher würden diese nur selten eingesetzt.

Das Gremium beschloss, in den nächsten Sitzungen eine Reihenfolge der Sanierung von Brücken festzulegen.

Begrüßt wurde von Bürgermeister Gräbner der Antrag auf Vorbescheid zum Neubau von Ferienwohnungen durch Helmut Leipold auf dem Anwesen Mittelberg. Damit werde nun geprüft, ob das Vorhaben planungsrechtlich zulässig ist. "Mit dem Vorhaben, Ferienwohnungen zu errichten, wird der Fremdenverkehr gestärkt", erklärte der Bürgermeister.

16 neue Atemschutzgeräte

Grünes Licht gab es auch für die Anschaffung und Erneuerung der Atemschutzgeräte der Freiwilligen Feuerwehr Marktrodach und Zeyern. Es geht dabei um den Austausch von 16 Atemschutzgeräten. Wie der Bürgermeister erklärte, seien die jetzigen mittlerweile 18 Jahre alt und würden im nächsten Jahr der aufwendigen Sechs-Jahre-Prüfung nicht standhalten. Von den Feuerwehren wird das Fabrikat MSA Auer favorisiert. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 40 000 Euro.

Vereidigt wurden Jürgen Murmann und Jürgen Wich-Knoten als Feldgeschworene. Zuvor informierte Bürgermeister Gräbner darüber, dass der Schulverband "Oberes Rodachtal" zum Schuljahr 2020/21 aufgelöst werden soll.

Im Verlauf der Sitzung gab der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Tobias Ernst (SBM), seinen Bericht ab. Es habe keine wesentlichen Feststellungen gegeben, meinte er.