Druckartikel: Viele kamen zum Flanieren

Viele kamen zum Flanieren


Autor: Matthias Einwag

Bad Staffelstein, Freitag, 25. Sept. 2020

Mit dem ersten verkaufsoffenen Marktsonntag probierten die Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft und die Stadt Bad Staffelstein aus, wie die Akzeptanz bei den Bürgern für so ein Ereignis unter den erforderlichen Hygieneauflagen ist.
Vor allem Frauen kamen am Sonntag in Frank Mirsbergers Modegeschäft "felicissimo" in der Bahnhofstraße und ließen sich beraten.


Matthias Einwag Es ist der erste verkaufsoffene Sonntag seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Besucherstrom wird in der Bahnhofstraße nur in eine Richtung zugelassen: Eingang beim Rathaus, Ausgang in der Kirchgasse oder an der Pizzeria "Bei Manu". Mitarbeiter einer Security-Firma überwachen den Zutritt und sorgen dafür, dass alle Marktbesucher Mund-Nasen-Schutzmasken tragen. Dafür, sagen die Wachleute, haben die allermeisten Besucher Verständnis.

Die Stadt Bad Staffelstein ist Organisator des Marktsonntags und die Mitgliedsbetriebe der Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft schlossen sich gerne an, sagt deren Vorsitzender Frank Mirsberger. Auf dem Marktplatz und in der Bahnhofstraße ist genügend Platz, um die Verkaufsstände in gebührendem Abstand aufzustellen. In den Läden und Geschäften, sagt Frank Mirsberger, werden die bisher schon geltenden Hygienevorschriften umgesetzt.

Unternehmer beteiligten sich gern

Der Optiker Thomas Junge und der Obsthändler Nasir Güler haben ihre Läden an diesem Tag gern geöffnet, um sich aktiv an der Aktion der Unternehmergemeinschaft zu beteiligen, auch wenn sie nicht mit einem Riesenansturm rechnen. Zufrieden mit dem Tag ist Ursula Lieb vom Tabakladen, die genügend Laufkundschaft registrieren konnte. Susanne Mayr vom Stadtcafé ist ebenfalls glücklich über die Aktion, denn sowohl vor dem Café als auch im Inneren herrscht reger Betrieb. Toni Fornasier, der die Eisdiele in der Bahnhofstraße betreibt, dankt vor allem seinen Stammkunden, die ihm nach dem Lockdown und während des Sommers die Treue gehalten haben.

Andere Städte zurückhaltend

Zweiter Bürgermeister Hans Josef Stich (CSU) findet es gut, dass das Areal so weitläufig ist, so dass ein Abstandhalten möglich ist. Quartiersmanager Michael Böhm: "Das ist ein großes Experiment - ich bin froh, dass sich fast alle Händler angeschlossen haben und mitmachen. Andere Städte halten sich ja mit derartigen Veranstaltungen momentan noch zurück."

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt, denn nach dem ausgefallenen Autofrühling möchte die Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft noch mindestens eine solche Veranstaltung in diesem Jahr veranstalten. Frank Mirsberger: "Wir wollten sehen, wie das mit dem Maskentragen akzeptiert wird." Mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag ist er nicht nur für sein Modegeschäft "felicissimo" zufrieden, sondern insgesamt: "Die Leute wollen flanieren, sie wollen raus und sie wollen ein wenig Normalität zurückhaben."

Zum Erfolg dieses Marktsonntags mag auch das Wetter beigetragen haben: Nicht zu sonnig und warm, aber es fiel auch kein Regen.