Viele Ideen für die Rentei
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Freitag, 29. Mai 2020
Kreisheimatpfleger Robert Wachter hat einige Anregungen, wie das historische Inventar des denkmalgeschützten Gebäudes erhalten werden kann. Auch auf anderen Baustellen geht es merklich voran.
Karl-Heinz Hofmann Bürgermeister Rainer Detsch hatte den neu konstituierten Bauausschuss der Bergwerksgemeinde in der ersten Sitzung am Donnerstag zu einer Ortsbegehung an die wichtigsten und momentan relevanten Bauprojekte eingeladen.
Größte derzeit im Bau befindliche Maßnahme ist zweifellos die Rentei auf dem ehemaligen Bergwerksgelände. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, welches 1847 errichtet wurde und als Wohn- und Verwaltungsgebäude diente. Das Gemeindeoberhaupt freute sich, außer den Ratsmitgliedern auch die Bauleiterin, Diplom-Ingenieurin Kerstin Förtsch vom Architekturbüro 3 D Detsch, Kronach, und Kreisheimatpfleger Robert Wachter als fachkompetente Begleiter der Exkursion begrüßen zu können.
Rentei liegt im Plan
Rainer Detsch stellte eingangs fest, dass man nach bisher etwa einem Jahr Bauzeit gut im Finanz- und Zeitplan liege. Das auf rund 2,7 Millionen Euro geschätzte Sanierungsbauwerk wird der Gemeinde Stockheim rund 300 000 bis 400 000 Euro an Eigenanteil abverlangen. Die Förderung beläuft sich dank der Förderoffensive Nordostbayern des Freistaates Bayern auf circa 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Der Rathauschef informierte, dass hier ein einzigartiges Begegnungs- und Kulturzentrum entstehen wird, in dessen Mittelpunkt die Erinnerung an die Bergbaugeschichte Stockheims stehen soll.
Kreisheimatpfleger Wachter sprach von einer tollen Sache, die dieses Projekt darstelle. "Endlich erhält die über 400- jährige Stockheimer Bergbaugeschichte ein würdiges Domizil, dazu im eigentlich letzten noch authentisch erhaltenen Gebäude des Bergwerkareals. Dank gebührt dafür vor allem der FONOB, die durch ihre großartige Förderkulisse die Realisierung des Vorhabens ermöglicht", drückte Wachter seine Freude aus. So werde eine Sehenswürdigkeit und eine zusätzliche Facette für den Tourismus im Frankenwald geschaffen.
Der Kreisheimatpfleger bedauerte zwar, dass durch die zukünftige öffentliche Nutzung nicht unerhebliche Eingriffe gerade in der inneren Baustruktur des Gebäudes aufgrund heutiger Bauvorschriften nötig sind. Diese führen leider zwangsläufig zu einem nicht unerheblichen Verlust originaler Bauteile und Strukturen.
Als große Leistung hebt Wachter hervor, das Gebäude statisch für die neue Nutzung zu ertüchtigen, ein neues Raumkonzept zu integrieren und dabei den Bestand aber immer im Blick zu haben sowie auf ihn Rücksicht zu nehmen mit seinen ganzen Unwägbarkeiten. Gut findet er auch, dass vorgesehen ist, die markante historische Rundung der Stirnfläche der zentralen Treppenanlage im Inneren trotz der notwendigen neuen Treppe wieder herzustellen - diese war eine Besonderheit der Rentei.
Historie nacherlebbar machen
So hielt sich der Kreisheimatpfleger aber auch nicht mit Anregungen zurück. Die weiteren noch vorhandenen historischen Teile und Ausstattungsstücke - auch wenn nicht vorgesehen - sollten soweit möglich doch noch in einem Raum integriert beziehungsweise Teile davon im Inneren präsentiert werden, damit die Historie des Gebäudes etwas besser nacherlebbar bleibt.