Druckartikel: Viele Ideen für das Jubiläumsjahr

Viele Ideen für das Jubiläumsjahr


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Donnerstag, 06. Juni 2019

Die Feierlichkeiten im Jahr 2020 werden sich über das ganze Jahr erstrecken. Viele Münnerstädter haben jetzt ihre Unterstützung zugesagt. Ein Höhepunkt soll der Festumzug werden.
Historischer Festzug bei der 1200-Jahrfeier im Jahr 1970. Auch zur 1250-Jahrfeier soll es wieder einen großen Festug geben. Das war der allgemeine Wunsch bei einer Versammlung in der Alten Aula.  Foto: Stadtarchiv Münnerstadt/Nachlass Josef Parsch


Wenn es nach dem Willen engagierter Münnerstädter geht, dann wird die 1250-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 2020 eine Veranstaltungsserie mit vielen Höhepunkten, die sich über das ganze Jahr erstrecken wird. Bei einer Infoveranstaltung in der Alten Aula wurden nicht nur Ideen gesammelt, die meisten Redner sagten auch gleich ihre Mithilfe zu bzw. werden die Events mit ihren Vereinen selbst organisieren. Genau das war es, was die Mitglieder des Organisationsteams hören wollten.

Feier über das ganze Jahr

Stadtmanager Kilian Düring, Kulturmanager Nicolas Zenzen, Musikschulleiter Thomas Reuß und Bürgermeister Helmut Blank hatten rund 200 Einladungen an Vertreter von Vereinen und Institutionen verschickt, um einerseits über den Sachstand zu informieren, aber auch Ideen zu sammeln. "Ich bin sehr erfreut über die große Resonanz", sagte der Bürgermeister. Die Grundidee sei, dass das gesamte Jahr in das Jubiläum einbezogen wird, erläuterte Nicolas Zenzen. So könnten auch Veranstaltungen, die ohnehin immer stattfinden, zum Jubiläum aufgewertet werden.

Start des Jubiläumsjahres wird der Neujahrsempfang im Januar sein, der aufwendiger als sonst ausfallen wird. Im Februar wird es dann einen Poetry Slam in der Alten Aula geben, es sei ohnehin sinnvoll, noch mehr Kulturveranstaltungen in der Alten Aula stattfinden zu lassen. Wünschenswert seien auch Veranstaltungen im Schlosshof.

Zwei Veranstaltungen des jüdischen Kulturkreises sind geplant, im Henneberg-Museum wird es drei Sonderausstellungen geben, die sich historischen Aspekten Münnerstadts widmen. Wie bereits heuer beim Ostermarkt geschehen, soll versucht werden, die Markttage mit zusätzlichen Veranstaltungen aufzuwerten. Das Angrillen als zusätzliches Angebot beim GTI-Saisonauftakt soll wiederholt werden, außerdem gebe es Gespräche mit den Organisatoren des Treffens, die 2020 noch etwas Besonderes hinzunehmen sollen.

Ein Höhepunkt soll der Gegenbesuch der französischen Freunde aus Stenay werden, geplant sind mehrere Auftritte des wiedergegründeten Jugendblasorchesters. Es soll einen lockeren Abend mit Chorgesang und Wein geben, im Rahmen des Saale-Musicums wird es - wie bereits in diesem Jahr - zwei Veranstaltungen geben.

Das Stadtfest "Musik und Märkte" im Juli wird der Höhepunkt des Veranstaltungsjahres werden, bereits eine Woche später ist Studiengenossenfest, Ende August startet dann die Heimatspielsaison. Es habe bereits Gespräche mit Vertretern der Heimatspielgemeinde gegeben, sagte Nicolas Zenzen. Diese wollen ohnehin ihr Programm erweitern. "Am zweiten Heimatspielwochenende ist ein historischer Markt aus der Zeit des 30-jährigen Krieges geplant", gab er bekannt. Das etablierte Kinderfest im September und der GTI-Saisonabschluss am 3. Oktober sind weitere Veranstaltungen, der Abschluss der Feierlichkeiten soll am 28. Dezember erfolgen. Ein sicherlich ungewöhnlicher Termin, gestand Nicolas Zenzen ein. Aber genau das sei der Tag der ersten urkundlichen Erwähnung.

Der Kulturmanager zählte weitere geplante Veranstaltungen ohne festgelegten Termin auf, zu denen neben Benefiz- und Orgelkonzerten auch ein ökumenischer Gottesdienst zählt.

Der Höhepunkt im Jubiläumsjahr, das Stadtfest "Musik und Märkte" soll zeitlich ausgedehnt werden von Donnerstag bis Montag. Am Donnerstag soll es ein einen (nicht so feierlichen) Festakt geben, bei dem die Münnerstädter einfach auf ihr Jubiläum anstoßen können. Am Montag kommt ein Kesselfleischessen hinzu. Vorstellen kann sich das Organisationsteam, dass die einzelnen Tage unter jeweils ein bestimmtes Motto gestellt werden. Bei einem Festumzug sollte das Leben aus dem gesamten Stadtbereich präsentiert werden, wobei natürlich die Teilnahme der Musikvereine im Stadtgebiet, aber auch vieler anderer Vereine nötig wäre. Wie sich bei der späteren Diskussion herausstellte, wird dieser Festumzug ganz besonders gewünscht.

Den Reigen der Anregungen eröffnete Johannes Becker, der sich eine Fotoausstellung über die Geschichten Münnerstadts wünscht. Hartmut Hessel erinnerte daran, dass beim Jubiläum 1970 mit der Kulturwoche erstmals Veranstaltungen im Schlosshof stattfanden. Das könnte man feiern. Außerdem sollte man verstärkt junge Musiker ins Fest einbinden und damit meine er nicht unbedingt nur Blasmusik. Vorstellen könnte er sich auch einen Marktsommer auf dem Marktplatz, ähnlich der Veranstaltungen in Bad Neustadt.

Fest im alten Schwimmbad

Plätze mit einbinden, die nicht so oft im Mittelpunkt stehen, möchte Andreas Halboth. Er erinnerte an ein großes Fest im Hindenburgpark. Außerdem möchten er das alte Schwimmbad im Schwimmbadweg als Veranstaltungsort sehen. Rainer Kirch kann sich vorstellen, kulinarische Wanderungen mit dem Nachtwächter anzubieten, wenn die Gastronomie mitmacht. Er erinnerte auch an den Innenhof des Landgerichts als Veranstaltungsort. Ohnehin könnte man die Höfe öffnen, wie es andere Gemeinden auch tun, schlug Hartmut Hessel vor. Der TSV möchte eine Radtour anbieten, wie sie früher von Peter Will organisiert wurden, sagte Johannes Wolf. Zusammen mit dem Rhönklub soll ein Wandertag durchgeführt werden, was auch von Edgar Haut vom Münnerstädter Zweigverein bestätigt wurde. Dieser wünscht sich auch eine Aufarbeitung der Münnerstädter Stadtgeschichte in der Tageszeitung.

Messpunkte in allen Stadtteilen zu errichten, um die Vernetzung darzustellen, schlug Künstlerin Mia Hochrein vor. Unter anderem schwebt ihr auch ein Künstleraustausch vor. "Die Stadtmauer brennt", also Menschen mit Kerzen um die ganze Stadtmauer herum, will der Altstadtverein organisieren, sagte Pater Braun. Außerdem sollen bereits sanierte Häuser vorgestellt werden, ergänzte Oliver Schikora. Auch der Gewerbeverein plane einige Veranstaltungen. Sabine Häring schlug unter anderem einen Luftballon-Weitflugwettbewerb vor.

Es gab noch mehr Vorschläge, die alle vom Organisationsteam gesammelt wurden. Nun soll geprüft werden, was umsetzbar ist. Eines machten Nicolas Zenzen und Helmut Blank deutlich: Ohne die Mithilfe der Münnerstädter wird es nicht gehen. Die Anwesenden machten deutlich, dass sie dazu bereit sind.