Viele Erinnerungen werden in der neuen Gesellschaftsrunde wach
Autor: Franz Galster
Geschwand, Mittwoch, 22. November 2017
Es war wie das Berühren der empfindsamen Dorfseele beim ersten "Geschwander Talk". Auf Initiative und unter der Federführung von Altbürgermeister Willi Müll...
Es war wie das Berühren der empfindsamen Dorfseele beim ersten "Geschwander Talk". Auf Initiative und unter der Federführung von Altbürgermeister Willi Müller kam diese Gesellschaftsrunde im ehemaligen Gasthof "Alter Wirt" in Geschwand zustande.
Der gut besetzte Männergesangverein "Gemütlichkeit Geschwand" unter Leitung von Ludwig Ebenhack gab dem Ganzen den Geschwander Charakter. Eloquent und unterhaltsam moderierten Sonja Kirsch und Sophia Schmid den Nachmittag.
Es wurde bewusst, wie wichtig Zeitzeugen sind. Fünf Geschwander 80-plus-Bürger berichteten über ihre Schulzeit, schilderten anschaulich das Leben in und nach den Kriegsjahren, veranschaulichten das damalige Leben in Geschwand. So wie Maria Brendel, die erzählte, wie man als Kind in der Kriegszeit um 1940 barfuß im Winter zur Schule nach Wolfsberg gehen musste. Und gehörte man zu den Kommunionkindern, so kam anschließend noch der Weg nach Obertrubach zum Kommunionunterricht dazu, ergänzte Gregor Eckert. Tatsachen, die heute kaum noch vorstellbar sind. Die Schule in Geschwand wurde 1949 gebaut.
Anja Mager beschrieb den starken Wunsch nach einer eigenen Kirche im Ort. Nachdem eine ausgiebige Diskussion stattgefunden hatte und ein zentraler Ort gefunden war, sammelten die Geschwander das Holz für den Dachstuhl und holten Steine aus dem Wald, die man handbehauen für den Bau verwendete. Die Diskussion taute immer weiter auf, Details wie das Kirchenleben und aus der Jugendzeit wurden wieder lebendig. Eine Zeit, in der Mobilität noch kleingeschrieben wurde. Aber zu helfen wusste man sich immer. Wenn es dann zur Kerwa nach Hartenreuth ging, dann musste das Moped eben drei oder vier Personen tragen.
Cäcilie Wiegärtner trug selbst verfasste Heimatgedichte zum Ortsleben von Geschwand und seiner Umgebung vor. Sie überraschte so manchen mit dem Bewusstsein, welcher Schatz hier gehoben werden kann. Selbst Bernhard Arnold, der mit viel Sorgfalt die Heimatseite im Internet pflegt, schüttelt verwundert den Kopf.
Mit dem Rückblick verband der Gesangverein gleichzeitig die Ehrung verdienter treuer Mitglieder. Dazu war Franz-Josef Kraus, Gruppenvorsitzender des Sängerkreises Fränkische Schweiz, erschienen, um zusammen mit Willi Müller als Vorsitzendem des Gesangvereins Gemütlichkeit Geschwand sowie dem Dirigenten Ludwig Ebenhack die Auszeichnungen vorzunehmen. Georg Hofmann ist 60 Jahre Mitglied, Rudolf Arnold 50 Jahre aktiver Sänger und seit 35 Jahren Zweiter Vorsitzender des MGV. Jörg Ebenhack und Jürgen Reichold gehören seit 25 Jahren aktiv dazu. Alexander Otzmann ist seit 25 Jahren Mitglied. Franz Galster