Viel zu tun vor Allerheiligen
Autor: red
Bad Staffelstein, Montag, 27. Oktober 2014
Feiertag Beim Friedhofsbesuch am Samstag gedenken wir in aller Stille unserer Verstorbenen. Die Tage bis dahin können jedoch ziemlich stressig werden.
von unserer Mitarbeiterin Lisa Kieslinger
Bad Staffelstein — In der Woche vor Allerheiligen sieht man so viele Leute auf dem Friedhof wie fast nie. Viele nutzen ihre freie Zeit in dieser Woche, um das Grab ihrer Angehörigen zu richten. Auf dem Staffelsteiner Friedhof kann man beobachten, dass viele Grabbesitzer das Grab völlig neu gestalten. Die Erde wird aufgehackt und mit neuen Blumen wie Stiefmütterchen bepflanzt. Die schmalen Gänge füllen sie mit Splitt auf, damit man besser darauf gehen kann.
Grabschmuck, meist in Form von Gestecken, findet in dieser Woche auch seinen Platz auf den Gräbern. Eine Friedhofsbesucherin stellt nach dem Anpflanzen auch noch ein Gesteck auf das Grab ihres Mannes. "Ansonsten muss ich nicht viel für Allerheiligen am Grab machen. Ich habe es hier lieber immer ordentlich, nicht nur zu Allerheiligen. Da komme ich lieber jeden Tag und mache etwas", erzählt sie.
Bei der Gestaltung des Familiengrabes nehmen manche auch gern professionelle Hilfe in Anspruch. In der Woche vor Allerheiligen wandern allein Hunderte Gestecke über die Ladentheke der Gärtnerei Schmidt in Ebensfeld. Die Floristmeisterin Ute Popp erzählt, dass die ersten Vorbereitungen für Allerheiligen bereits im Sommer anfangen. "In den Monaten Mai, Juni und Juli bestellen wir schon die Trockenware für diese Gestecke. Man schaut immer, was man die letzten Jahre gebraucht hat und dementsprechend kalkuliert man dann für dieses Jahr." Da die Gestecke bei der Gärtnerei Schmidt immer frisch sein sollen, kommt die Arbeit in dieser Zeit sehr geballt auf die Mitarbeiter zu. "Anfang letzter Woche haben wir angefangen, die Trockengestecke zu machen, also frisches Grün mit eingearbeiteten Trockenblumen. Diese Woche Mittwoch fängt es dann an, dass die Leute frische Gestecke für ihre Gräber holen", so Ute Popp.
Bei den Blumen-Gestecken komme es natürlich auf die Frische an. "Dafür bauen wir Deko-Chrysanthemen und Boris-Becker-Chrysanthemen, also Tennisball große Chrysanthemen, selbst an. Die werden vom Beet abgeschnitten und sofort in die Gestecke eingearbeitet", erzählt Ute Popp. Die Blumen müssen also keine weiten Wege mitmachen, um dann weiterverarbeitet zu werden. Damit sind sie bei Abholung des Gesteckes frisch und halten dementsprechend länger.
In diesem Jahr geht der Trend für Grabgestecke in die Vintage-Richtung, wie die Floristmeisterin erklärt. "Man arbeitet mit vielen Naturmaterialien sowie gebleichter Erika und versucht, damit einen alten Look entstehen zu lassen."
Weitere Aufgabenfelder
An einem Tag wie Allerheiligen werden oft Berufsgruppen vergessen, die im Hintergrund mitarbeiten.
Pfarrer Georg Birkel nennt da beispielsweise die Messner, welche die Kirche dekorieren, die Ministranten oder auch den Friedhofswärter, der immer etwas zu tun hat. Nicht zu vergessen sind auch die Leute, die durch die Absperrung vor dem Friedhofstor dafür sorgen, dass der Eingang auch bei großem Andrang immer gut zugänglich bleibt, so Pfarrer Birkel. Wichtig für Allerheiligen sind auch funktionsfähige Lautsprecheranlagen, um die sich jemand kümmern muss.
Auch die Mitarbeiter des Bauhofs arbeiten in dieser Woche eher im Hintergrund. Dennoch sind sie in der Vorbereitungszeit sehr wichtig. "An Allerheiligen haben wir mehr zu tun als die sonstige Standard-Arbeit. Aber das ist auch jahreszeitenbedingt. Beim Anpflanzen fällt natürlich mehr Müll und Kompost an", berichtet Gerhard Elflein, Vorarbeiter des Bauhofs in Ebensfeld. Die Mitarbeiter im Bauhof machen im Grunde alles, was anfällt: Hecken schneiden, Kompost ausleeren und Splitt für die Gehwege heranfahren. Für Allerheiligen muss wirklich einiges vorbereitet werden.