Druckartikel: Viel Witz und derbe Sprüche

Viel Witz und derbe Sprüche


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Neuses, Dienstag, 09. Februar 2016

Die Neuseser feiern heuer ein Doppeljubiläum. Die Laiendarsteller stehen zum 35. Mal auf der Bühne, und für Autor Hans Schrepfer ist "Dä Spekulant" das 20. selbstverfasste Stück.
Wenn die Neuser Theater spielen, bleibt kein Auge trocken. Unser Bild zeigt eine Szene des 2012 aufgeführten Stücks "Die Edelleut" mit (von links) Hans Richter, Christine Böhm und Hans Schrepfer, der auch die neue Komödie "Dä Spekulant" geschrieben hat. Am 27. Februar ist Premiere. Foto: Archiv/Karl-Heinz Hofmann


Karl-Heinz Hofmann

In Neuses grassiert wieder das Theaterfieber. Die rührige Theatergruppe feiert mit ihren Auftritten gleich zwei Jubiläen: Zum 35. Mal stehen die Laiendarsteller mit einem Lustspiel auf der Bühne, und Autor Hans Schrepfer hat mit "Dä Spekulant" seine mittlerweile 20. Komödie in fränkischer Mundart geschrieben.
Die Theatergruppe ist gut gerüstet, wie die Proben zeigen. "Dä Spekulant" enthält viel Witz und derbe Sprüche. "Lachsalven der Zuschauer sind bei di Neusichä Theaterguppn alläweil garantiert", sagt der Autor. Seit Jahren habe er darüber nachgedacht, wie er seine Komödien "Die Brautschau" (2009) und "Hochzichsdaab" (2011) mit einem dritten Stück sozusagen zu einer Trilogie erweitern könnte, so Schrepfer. "Es spukte bei mir im Kopf herum, wie es denn mit meiner Hauptfigur, dem wohlhabenden stolzen Holzhändler Michl, weitergehen könnte - also wenn der Zucker aus der Brautschau und nach den ersten Ehejahren abgeschleckt ist, dann beginnt doch erst der spannende Teil eines Ehelebens."
Einige Ereignisse im Dorf hätten ihn inspiriert, und plötzlich habe er gewusst, "wie es weitergehen wird". Und so entstand "Dä Spekulant", eine Komödie mit Herz und Schmerz und durchaus auch mal nachdenklichen Momenten.
Zum Inhalt: Michl ist erfolgreicher Geschäftsmann und gestandener Familienvater. Es gelingt ihm alles, was er anpackt. So ist es kein Wunder, dass er recht eingebildet und großspurig auftritt, aber auch leichtsinnig geworden ist. Um auf der gesellschaftlichen Leiter weiter nach oben zu kommen, will er unbedingt zur feinen Kronacher Gesellschaft gehören. Dies verführt aber auch zu höchst spekulativen Geschäften, die, wenn sie schiefgehen, zu tiefen Einschnitten in sein Leben und das seiner Familie führen können. Ehefrau Mari hat mit Geldsachen nichts am Hut und bemerkt nichts. Der Auftritt weiterer Dorfbewohner führt unweigerlich zu Irrungen und Wirrungen. Plötzlich läuft nicht mehr alles rund und wie geschmiert, aber das ist das gewisse Salz in der Suppe der Schrepferschen Theaterstücke.
Die Besucher können sich auf amüsante Stunden in dem lustigen fränkischen "Stückla in drei Aufzüch" freuen. Immerhin wirken 13 Darsteller mit. Wenn auch die Szenen oft authentisch wirken, so sind Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen "rein zufällig und ungewollt", meint zumindest Autor Hans Schrepfer.