Viel mehr abgesägt als geplant
Autor: Heike Schülein
Steinbach am Wald, Mittwoch, 08. Mai 2019
Im Steinbacher Gemeindewald musste viel Käferholz gefällt werden, so dass man mit dem Einschlag um sechs Jahre voraus ist. Erfreulich ist die Förderzusage für den Abbruch von drei alten Häusern.
Revierleiter Martin Körlin, der den 28 Hektar umfassenden Gemeindewald betreut, gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse des Wirtschaftsjahrs 2018 bekannt und stellte den Waldwirtschaftsplan 2019 vor.
Die "Forsteinrichtung" als Planungsinstrument für eine nachhaltige Bewirtschaftung sieht einen Jahres-Hiebsatz von 250 Festmetern Holz vor. Der Plan ist 19 Jahre alt. Die Zahlen stimmten aufgrund der zwischenzeitlichen Entwicklung nicht mehr. Mit einem aufgrund Käferholz notwendig gewordenen Einschlag von 1363 Festmetern sei man theoretisch sechs Jahre voraus. "Eigentlich dürften wir in den nächsten sechs Jahre kein Holz mehr schlagen", verdeutlichte er. Der Käfer werde keine Ruhe geben. "Das wird weitergehen - und das geht an die Substanz unseres Waldes", bedauerte er.
In absehbarer Zeit werde man kein älteres Holz mehr haben und demzufolge keine Erlöse. Die Holzverkäufe deckten dann die Unkosten nicht mehr, was zu einem Minushaushalt führe.
Die "Forsteinrichtung" durch eine Neuvermessung erfolge alle 20 Jahre, so nunmehr in diesem Jahr. Hierfür wird am 21. Mai ein Waldbegang mit dem Bürgermeister vorgenommen. Wahrscheinlich werde der Hiebsatz auf 200 Festmeter Holz reduziert.
2018 habe man vom Käfer befallenes Holz stehen lassen - in der Hoffnung, dass dieses "durchhalte". Dem war auch so, so dass man einen "Bombenerlös" pro Festmeter von 240 Euro - üblich sind 70 Euro - erreichen konnte. "Mit 23 Metern Wertholz haben wir 5000 Euro erzielt", freute er sich.
An Ausgaben schlugen insbesondere die Maßnahmen beim Scherbenplatz Wiegand-Glas zu Buche sowie beim Straßenbau Windheim-Hirschfeld. Den Gesamt-Ausgaben von 50 000 Euro stehen Einnahmen von 66 000 Euro gegenüber, sodass ein Plus von 16 000 Euro erwirtschaftet wurde.
Den Hiebsatz 250 Festmeter werde man auch 2019 aufgrund des Käferholzes übersteigen. An Anpflanzungen steht insbesondere der Bereich Sportplatz Hirschfeld mit Buchen an. "Wir pflanzen nur noch klimatolerante Baumarten", betonte er im Hinblick auf den Klimawandel. Nach Plan würde man das Wirtschaftsjahr 2019 mit einem Minus von 5000 Euro abschließen. Durch den Holzeinschlag des Käferholzes komme man wieder ins Plus. Der Jahresnachweis 2018 und der vorgestellte Waldwirtschaftsplan 2019 wurden genehmigt.