Viel Lob und neues Auto für die Bergretter
Autor: Thomas Weichert
Pottenstein, Montag, 29. Juli 2019
Seit 1949 engagieren sich die Pottensteiner Bergwachtler ehrenamtlich im Bergrettungsdienst in der Fränkischen Schweiz. Diese Tatsache war nun Anlass dafür, am Wochenende auf der Bergwachthütte das 70...
Seit 1949 engagieren sich die Pottensteiner Bergwachtler ehrenamtlich im Bergrettungsdienst in der Fränkischen Schweiz. Diese Tatsache war nun Anlass dafür, am Wochenende auf der Bergwachthütte das 70-jährige Bestehen der Bergwacht Pottenstein groß zu feiern und dem neuen, 35 000 Euro teuren Einsatzleiterfahrzeug den kirchlichen Segen durch den in Gößweinstein lebenden Ruhestandspfarrer Alfred Bayer erteilen zu lassen. Von den Grußrednern gab es nur Lob für die Bergretter.
Für Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) ist die Bergwacht in Pottenstein fest etabliert. Sie biete nicht nur Sicherheit für Touristen und Einheimische gleichermaßen, sondern helfe auch der Stadt, wenn es um Hang- und Felsfreilegungen in schwer zugänglichen Steilhängen geht.
Die Truppe um Bereitschaftsleiter René Brendel sei heute jünger und aktiver denn je. Von den 51 Vereinsmitgliedern seien 14 voll ausgebildete Bergretter und elf befänden sich derzeit in Ausbildung. Hinzu kämen noch sechs Jugendliche ab zwölf Jahren. Die Einsätze nehmen laut Brendel stetig zu, vor allem auch deshalb, weil der Outdoorsport immer mehr auf dem Vormarsch sei. Aber auch sonst werde die Bergwacht bei Unfällen oft als Ersthelfer vor Ort gerufen, da sie nun zwei voll ausgerüstete Einsatzfahrzeuge habe.
Das neue Einsatzleiterfahrzeug, ein Allradauto der Marke Skoda Karoq, hat der Freistaat Bayern rechtzeitig zum Gründungsfest für 35 000 Euro zur Verfügung gestellt. Es enthält alles, was für den Notfall vor Ort gebraucht wird, vom Defibrillator, von drei Digitalfunkgeräten und der Notfallausrüstung bis hin zur Bergrettungsausrüstung. Aus der Bergwachtkasse selbst wurde noch ein Tablet finanziert, in dem alle Koordinaten der Knotenpunkte und Kletterfelsen in der Fränkischen Schweiz hinterlegt sind. Kommt ein Notruf herein, werden die Retter so automatisch zur Unglücksstelle geleitet. Im Ernstfall spart diese moderne Technik wichtige lebensrettende Zeit.
Michael Junge, Regionalleiter der Bergwacht Frankenjura, erinnerte an das Gründungsjahr 1949 der Bergwacht Pottenstein. Dies sei die Zeit gewesen, als die Bergwacht Bayern umstrukturiert und somit auch in Pottenstein eine Bergwachtbereitschaft aus der Taufe gehoben wurde. Am 8. März 1949 seien es schließlich die Kameraden Heiner Krug und Jochen Meuche gewesen, die sich an den "Bund für Naturschutz in Bayern" wandten, um dort als Mitglieder einzutreten. Mit ihrem Wunsch seien sie an das Präsidium des Bayerischen Roten Kreuzes, Abteilung Bergwacht, verwiesen worden. Mit sieben Mitgliedern habe man sich dann ab Ostern 1949 "Bergwacht Pottenstein" innerhalb der Bereitschaft Forchheim genannt. 1958 sei dann die Bergwachthütte eingeweiht worden und seit 2009 befinde sich die Bergrettungswache im ehemaligen Pottensteiner Feuerwehrhaus in der Hauptstraße. Heiner Plank, Ludwig Haber und Werner Zischow seien Namen, die die Entwicklung der Bergwacht Pottenstein zu einer heute modern ausgerüsteten Rettungstruppe jahrzehntelang maßgeblich mitgeprägt hätten.
"Verlässlicher Partner des BRK"
BRK-Kreisvorsitzender Markus Ruckdeschel betonte während seines Grußworts, dass die Bergwacht Pottenstein ein verlässlicher Partner des BRK sei. 187 Einsätze innerhalb eines Jahres ließen aufhorchen und zeugten von beeindruckenden Einsatzzahlen.
Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Schauübung zur Bergung eines Verletzten in Bergnot, an der sich unter Einsatzleiter Nils Bräuning viele begeisterte Kinder beteiligten. Thomas Weichert