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"Viel Geld für ein Klo" - ein WC am Goldbergsee?


Autor: Christoph Winter

Coburg, Mittwoch, 17. Oktober 2018

Der Goldbergsee erfreut sich als Ausflugsziel großer Beliebtheit. Mancher Spaziergänger verspürt ein menschliches Bedürfnis. Im Moment bleibt nur, sich in die Büsche zu schlagen. Besonders in der warm...


Der Goldbergsee erfreut sich als Ausflugsziel großer Beliebtheit. Mancher Spaziergänger verspürt ein menschliches Bedürfnis. Im Moment bleibt nur, sich in die Büsche zu schlagen. Besonders in der warmen Jahreszeit sei dies zivilisatorisch und hygienisch sowie auch tatsächlich anrüchig, hieß es bei der Sitzung des Bau- und Umweltsenats. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat schon im Mai den Bau einer öffentlichen Toilette beantragt.

Was für den Bahnhof als Selbstverständlichkeit erachtet wird, ist am Goldbergsee so einfach nicht. Für die Grünen zog Stadtrat Wolfgang Weiß nach einer kontroversen Diskussion über Kosten, Zuschussmöglichkeiten, Standort und Gestaltung den Antrag zurück, aber für die nächste Sitzung des Bau- und Umweltsenat kündigte er einen modifizierten Antrag an.

Je nach Ausführung und Größe kostet ein "Häuschen" zwischen 140 000 und 160 000 Euro. Darin sind auch die Anschlüsse an das Wasser-, Strom- und Abwassernetz enthalten, sogar eine automatische Reinigung ist möglich. Alle nötigen Leitungen sind im Untergrund beim Parkplatz am Goldbergsee vorhanden und das Grundstück gehört der Stadt, erklärte Christina Schug vom Bauverwaltungsamt.

Viel Geld für ein Klo, so die Meinung von Pro-Coburg-Stadtrat Peter Kammerscheid. Die Bedürfnisanstalt sollte in Kombination mit einem Informationspunkt oder einer touristischen Nutzung entstehen, um Fördergelder zu bekommen. Für eine kombinierte Nutzung sprach sich auch SPD-Stadträtin Petra Schneider aus. Zusätzlich "wird's mir bei dem Standort am Parkplatz übel". Ein reines Parkplatz-WC kommt für sie nicht in Frage. An ein grünes Klassenzimmer könne auch eine öffentliche Toilette angegliedert werden. Eigentlich sollte sich das sanitäre Problem dann lösen, wenn ein gastronomischer Betrieb sich am Goldbergsee etabliert. Aber eine Gaststätte ist nicht in Sicht. cw