VHS 2018: Bewegende Momente und ein Zuschauerrekord
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Mittwoch, 16. Januar 2019
Bernhard Panzer Die Städtische Volkshochschule (VHS) hatte auch im vergangenen Jahr hochinteressante Angebote im Programm, die aber völlig unterschiedlich angenommen wurden. Das geht aus dem Jahresber...
Bernhard Panzer Die Städtische Volkshochschule (VHS) hatte auch im vergangenen Jahr hochinteressante Angebote im Programm, die aber völlig unterschiedlich angenommen wurden. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den VHS-Leiter Oliver Kundler und seine Stellvertreterin Fabienne Geißdörfer jüngst vor dem Kulturausschuss gaben.
Beispielsweise berichtete Professor Weller im Februar über das Thema Frieden und Konflikte vor 15 Besuchern, während einen Monat später die Ausführungen von Professor Paech zu "Wirtschaft ohne Wachstum" im Vereinshaus 250 Interessierte fand, was laut Kundler eine Rekordzahl ausmachte und den Vorjahresbesuch noch steigerte. Zwei weitere Beispiele für die großen Unterschiede in der Resonanz: Gerade mal 18 Zuhörer fand im April der Vortrag über Altersarmut bei Frauen, während der Filmvortrag zum Kulturfestival im September mit 60 Zuschauern eine große Zahl lockte und zu einem Highlight im Veranstaltungsreigen wurde - obwohl in diesen Tagen eine Fülle von Konkurrenzveranstaltungen geboten war.
Am meisten beeindruckt sei er aber von dem Besuch des Autoren Robert Domes gewesen, der zu Film und Gespräch in Herzogenaurach war, sagte Kundler. Obwohl er schon zehn Jahre Leiter der VHS ist, habe ihn dieser Besuch bisher am meisten bewegt. Domes berichtete über den Buben Ernst Lossa, der 1944 im Alter von zwölf Jahren der Rassehygiene der Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Begleitend hierzu gab es eine Ausstellung im Stadtmuseum.
Die Digitalisierung hält weiter Einzug, was sich auch im Programm und in der Weiterbildung niederschlägt. Fabienne Geißdörfer kündigte ein "Massive Open Online Course (Mooc)" an. Es sollen neue Lernformate aufgezeigt und eine optimale Verknüpfung der digitalen mit der analogen Welt ermöglicht werden.
Rund 85 Besucher verzeichnete der Tag der Offenen Tür zu 65 Jahre VHS im Juni, und "Kultur grenzenlos" nahm nach 22 Jahren seinen Abschied. Das fand in der Diskussion im Ausschuss Manfred Welker (FW) äußerst schade, habe doch auch das schöne Ambiente im Langschen Innenhof jede einzelne Veranstaltung zu einem Genuss gemacht.
Ille Prockl-Pfeiffer (CSU) fand es erfreulich, dass die VHS mit vielen anderen Stellen kooperiert. Vernetzung sei viel besser, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Dass die VHS online "mit Volldampf" unterwegs ist, sei sehr positiv: "Viele Gruppen nutzen das."
Insgesamt gab es im letzten Jahr 630 Veranstaltungen mit 7395 Teilnehmern. Damit lag man leicht über den Zahlen des Vorjahres. Im Durchschnitt waren 160 Dozenten im Einsatz.