Druckartikel: Vernetzung bringt Vorteile

Vernetzung bringt Vorteile


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Freitag, 12. Februar 2016

Im Innovations-Zentrum Region Kronach referierte Professor Alexander Pflaum über des Thema "Industrie 4.0". Der Mensch werde auch künftig gebraucht, meinte er.
Das IZK will Anlaufstelle für innovative Betriebe sein. Foto: Maximilian Glas


Veronika Schadeck

Das Innovations-Zentrum Region Kronach (IZK) hat am Donnerstagabend seinem Namen alle Ehre gemacht. Der künftig auf dem Loewegelände untergebrachte Verein hat es sich nämlich neben der Etablierung des Master-Studiengangs "Zukunfts-Design" auf die Fahne geschrieben, eine Anlaufstelle für Unternehmen und Institutionen zu sein, die Innovationsprozesse anstoßen wollen.
Speziell hieß das Motto an diesem Abend "Industrie 4.0 - Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle". An der Vielzahl der Besucher konnte man erkennen, dass man mit diesem Thema den Nerv vieler Unternehmer getroffen hatte. Als Referent konnte Professor Alexander Pflaum, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, gewonnen werden.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Industrie 4.0? Es geht um die Digitalisierung und Globalisierung, um den internationalen industriellen Wettbewerb. Und es geht um den Strukturwandel und wie man damit umgehen kann. Hinter dem Begriff Industrie 4.0 versteckt sich die Weiterentwicklung der klassischen Produktionsprozesse mithilfe intelligenter Technologien und virtueller Systeme.


Alle Branchen betroffen

Das Thema betreffe alle Branchen, so Pflaum. Die Unternehmen würden aber einen sehr unterschiedlichen Entwicklungsstand aufweisen. Beispielsweise habe die Automobilbranche bereits erste Ideen in einigen Fertigungsbereichen umgesetzt. Auf der anderen Seite gebe es Firmen, die noch großen Nachholbedarf haben.
"Auch in der Landwirtschaft ist Industrie 4.0 im Kommen", sagte der Professor. Beispielsweise würden Traktoren mit Sensoren ausgestattet, die über eine Funktechnik miteinander verbunden sind und im Sekundentakt Daten versenden. "Gesammelt und ausgewertet geben diese Daten Auskunft über das Wetter, eine optimale Düngung für den Boden oder den Erntestand. Die Arbeitsabläufe werden so optimiert."
Für Pflaum steht fest, dass die zunehmende Digitalisierung die Arbeitswelt und die vorherrschenden Produktionsprozesse beträchtlich verändern werden.


Visionäres Ziel

Ein visionäres Ziel sei, das Konzept der "Smart Factory", also eine intelligente Fabrik, zu etablieren. "In dieser Welt lösen Maschinen Wartungsprozesse automatisch aus, und die Logistik reagiert selbstständig auf unerwartete Produktionsänderungen", erläuterte Alexander Pflaum. Die Produktivität und die Flexibilität innerhalb der Industrie würden sich erhöhen.
Pflaum stellte klar, dass der Mensch auch künftig gebraucht werde - wenngleich er einen rasanten Anstieg der Anforderungen prophezeite.
Zuvor hatte IZK-Geschäftsführer Hendrik Montag-Schwappacher das Innovations-Zentrum vorgestellt, das in der kommenden Woche in die Geschäftsräume auf dem Loewe- Gelände einziehen will. Es gehe um die Vernetzung von Unternehmen, um die Stärkung der innovativen Kräfte in der Region. Darüber hinaus entstehe durch die Etablierung des Master-Studiengangs "Zukunfts-Design" in Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg ein ideales Umfeld für Neuansiedlungen von zukunftsorientierten Unternehmen.
Hendrik Montag-Schwappach warb bei der Veranstaltung auch um weitere Mitglieder. Das IZK biete beispielsweise Unterstützung bei der Suche nach potenziellen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Zudem biete das IZK Hilfe an, wenn es um Fördermittel geht.