Druckartikel: Verkürzte Rampen sollen sparen

Verkürzte Rampen sollen sparen


Autor: Harald Rieger

Litzendorf, Dienstag, 08. November 2016

Das Gremium befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit der barrierefreien Erschließung des Kirchplatzes und des Friedhofes sowie mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans.
Die Rampe soll auf dem Bild rechts unten errichtet werden. Foto: RiegerPress


Nächstes Jahr soll die barrierefreie Erschließung der Kirche in Litzendorf umgesetzt werden. Doch vom ursprünglichen Plan muss die Gemeinde und die katholische Kirchenstiftung Abstriche machen, da dieser mit Kosten in Höhe von 430 000 Euro das Budget sprengen würde. Ziel der neuen Planungen ist aber weiterhin, dass man den Friedhof, das Pfarrheim und die Kirche barrierefrei erreichen kann. Die Lösung des Problems sah Architekt Johannes Sieben in der Verkürzung des Wegs der Rampen. Ursprünglich waren sie serpentinenartig vom Schimmelsgraben aus geplant. Der neue Entwurf sieht nun vor, dass das Rundell vor dem Pfarrheim so umgestaltet wird, dass künftig dort Autos parken und Gehbehinderte von dort aus über einen ansteigenden Weg zur Kirche gelangen können. Eine Rampe führt dann vom Kirchplatz zum alten Friedhof und zum Pfarrheim.
Voraussichtlich kann man derzeit laut dem Architekten davon ausgehen, dass bei der geplanten Maßnahme 60 Prozent der Kosten aus Städtebaumitteln gefördert werden können. Ein weiterer Vorteil der neuen Variante ist, dass die Kosten um die Hälfte reduziert werden können. Erste Schätzungen belaufen sich auf rund 230 000 Euro. Geprüft werden soll ferner, ob auch eine behindertengerechte Toilette im Pfarrheim eingebaut werden kann. Diesbezüglich wurden bereits erste Gespräche mit der Katholischen Kirchenstiftung geführt. Der Gemeinderat nahm einstimmig Kenntnis von der neuen Entwurfsplanung des Architekten und beauftragte diesen mit der Detailplanung.
Für etwas mehr Diskussionsbedarf unter den Räten sorgte hingegen die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes. Vor allem die Fläche in Litzendorf nördlich des Schulstandortes, auf denen die neue Zweifachsporthalle geplant werden soll. Denn hier bestünde die Möglichkeit, das Gebiet in westlicher Richtung von der neuen Sporthalle für Wohnbebauung auszuweisen. Zwar würde, so betonte der Planer Leonhard Valier, die Ausweisung der dortigen landwirtschaftlichen Fläche noch lange kein Baurecht bedeuten, aber rein theoretisch wäre dort genügend Platz für eine Baufläche. Zudem eigne sich der Platz auch als Standort für Wohnmobile.
Die Räte waren von einer Erweiterung nicht allzu begeistert. Zumal die Gemeinde derzeit mit den Tanzwiesen und den Aufseesianischen Wiesen noch genügend Erweiterungspotenzial hätte. "Diese zwei riesigen Baugebiete sollten wir erst entwickeln, ehe wir ohne Not jetzt eine erneute Bauplatzdiskussion führen", gab beispielsweise Gemeinderat Franz-Josef Schick (SPD) zu Bedenken. Dem erwiderte Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU), dass er täglich vier bis fünf Baurechte verkaufen könnte, wenn er sie denn hätte. Zudem dürfe man die anderen Gemeinden im Umkreis nicht aus dem Blick lassen, die teilweise sehr großzügig Neubaugebiete auswiesen. Und Planer Leonhard Valier unterstrich, dass ein Flächennutzungsplan lediglich ein Anhaltspunkt sein soll, wohin in den nächsten zehn Jahren die Entwicklung gehen könnte. Am Ende beschloss der Rat, dass diese Überlegungen zur Beratung nochmals in die Fraktionen gegeben werden und erst in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen Änderungen beschlossen werden sollen.


Wohnen und Reiten

Weitestgehenden Konsens hingegen gab es bei der weiteren Fortschreibung. So soll beispielsweise eine Fläche in Melkendorf für eine Wohnbebauung vorgesehen werden. Im Ortsbereich Naisa und im Ortsbereich Schammelsdorf sieht die Änderung die Aufnahme einer Sonderfläche für Reiten vor.