Verkehrssicherheit: Einige Bäume müssen in Marktgraitz gefällt werden
Autor: Klaus Gagel
Marktgraitz, Mittwoch, 12. August 2015
von unserem Mitarbeiter Klaus Gagel
Marktgraitz — Jetzt wissen es die Marktgraitzer genau, dass es 138 gemeindliche Bäume an öffentlichen Straßen und Plätzen gibt, die im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht regelmäßig zu kontrollieren sind. Die Standorte wurden per GPS ebenso erfasst wie der biomechanische Zustand der Bäume. Das ist das Ergebnis eines der Tagesordnungspunkte, mit denen sich der Gemeinderat Marktgraitz in seiner jüngsten Sitzung befasste.
Zeitnah sollen vier Weiden und eine Erle an der Brücke Rosenau gefällt und eine Eiche am Kinderspielplatz Eichberg gefällt oder eingekürzt werden. Weitere Sanierungsarbeiten stehen in den nächsten drei Jahren an. Die Entscheidungen wurden dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter übertragen.
Mit einer schwierigen Gemengelage sah sich der Gemeinderat der Marktgemeinde in seiner jüngsten Sitzung konfrontiert.
Dies lag allerdings weniger am umfangreichen Haushaltsplan für 2015, den Kämmerer Roland Groß detailliert vortrug, sondern an dem Tekturantrag, den Heinrich Geßlein eingereicht hatte. Ein Konflikt mit dem unmittelbaren Nachbarn war damit absehbar.
Über einen Gesamthaushalt in Höhe von 2 708 293 Euro (Vorjahr 2 175 057 Euro) hatte der Gemeinderat zu beschließen. Der Haushaltsplan war bereits im Finanzausschuss vorberaten und einstimmig empfohlen worden. Der Gesamthaushalt setzt sich dabei aus dem Verwaltungshaushalt mit 1 773 618 Euro (Vorjahr 1 722 163 Euro) und dem Vermögenshaushalt mit 934 675 Euro (Vorjahr 452 894 Euro) zusammen.
Höhere Kreisumlage
Die deutliche Steigerung im Verwaltungshaushalt resultiert vor allem aus der deutlich höheren Kreisumlage (Ansatz 428 579 Euro gegenüber 334 462 Euro) und der
kindbezogenen Förderung nach dem bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (324 835 Euro/ 284 833 Euro). Auch die Gewerbesteuerumlage (37 500 Euro/ 26 550 Euro), der Straßenunterhalt (12 500 Euro/ 8000 Euro), die Turnhalle (22 000 Euro/ 12 000 Euro) schlagen neben einigen weiteren Posten negativ zu Buche. Günstiger gestaltet sich dagegen die Schulverbandsumlage inklusive der Schülerbeförderungskosten (105 500 Euro/ 121 724 Euro) und der Betriebskostenanteil an der Kläranlage Redwitz (52 078 Euro/ 66 720 Euro). Insgesamt konnte die Marktgemeinde ihre Pro-Kopf-Verschuldung deutlich senken. Sie betrug bei einem Einwohnerstand von 1244 Personen Mitte 2014 noch 956 Euro. Dieser Betrag verringerte sich zum Jahresende 2015 auf 903 Euro.
Marktgraitz liegt damit günstiger als die Durchschnittsverschuldung im Landkreis (1195 Euro), schneidet aber schlechter ab als die Landesdurchschnittsverschuldung von Gemeinden vergleichbarer Größe (ca. 711 Euro). Für die Kindertagesstätte plant die Gemeinde eine Kreditaufnahme von 164 000 Euro bei der BayernLaBo München mit einem Zinssatz von 0,23 Prozent auf zehn Jahre. Wesentlich mehr Kopfzerbrechen bereitete dem Gemeinderat der Tekturantrag von Heinrich Geßlein, der in das vorhandene landwirtschaftliche Anwesen mit Rinderhaltung eine Kfz-Werkstatt einbauen will. Der Bauplan war bereits 2011 vom Gemeinderat genehmigt und zum Teil bereits umgesetzt worden.
Nachbarn wehren sich
Der Änderungsplan umfasst insgesamt sechs Punkte mit deutlichen Veränderungen der Fassade (Einbau von Rolltoren), Anhebungen des Daches im Bereich der Werkstatt und eine Entfernung des Dachs
über dem Mist. Das als direkte Nachbarn betroffene Ehepaar Ingeborg und Gerhard Müller wehrt sich gegen das Bauvorhaben. Vor allem die vom Ehepaar Müller vorgelegten Bilder zur Tierhaltung auf dem Bauernhof verfehlten ihre Wirkung nicht. Nach einer kontroversen Diskussion einigte sich das Gremium darauf, sich bei einem Ortstermin kundig zu machen, zumal auch eine geplante Abschlusswand nicht realisiert worden sein soll.