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Vereine können etwas tun, um Sportheime vor Einbrechern zu schützen


Autor: Klaus Schmitt

Zeil, Freitag, 19. Sept. 2014

Zeil/Kreis Haßberge — Vor einigen Wochen hatte eine Serie von Einbrüchen in Sportheime die Vereine, die Polizei und die Bürger im Landkreis aufgeschreckt. Einrichtungen in Zeil, Kr...
Ein Einbrecher am Werk: Vereine sollten ihre Sportheime so gut sichern, dass Gauner keine Chance haben.  Symbolfoto: Christopher Schulz


Zeil/Kreis Haßberge — Vor einigen Wochen hatte eine Serie von Einbrüchen in Sportheime die Vereine, die Polizei und die Bürger im Landkreis aufgeschreckt. Einrichtungen in Zeil, Krum, Sand, Zell und anderen Orten waren betroffen. Beute machten die Täter kaum, aber der Sachschaden ist erheblich. Ein Täter ist bis heute nicht gefasst. Mittlerweile scheint die Einbruchserie abgebrochen zu sein, aber die Gefahr, dass Sportheime das Ziel von Gaunern werden, bleibt.
Aus diesem Grund boten die Polizei und der Kreisverband Haßberge im Bayerischen Landessportverband (BLSV) am Donnerstagabend im Sportheim des FC Zeil am Tuchanger eine Informationsveranstaltung an. Dabei unterrichtete Polizeioberkommissar Roland Schmied von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Schweinfurt die Vertreter von Vereinen darüber, wie sich die Clubs vor Einbrüchen schützen können. Über 20 Vereinsvertreter nahmen teil.

Meist außerhalb der Orte

Sportheime liegen meist etwas außerhalb der Orte und sind nicht bewohnt. "Alles, was unbewohnt erscheint, zieht Einbrecher an", sagte Schmied. Folglich müsse man etwas tun, um den Eindruck zu vermeiden, dass ein Gebäude leer aussieht.
Mit Licht zum Beispiel, innen und außen. Über Bewegungsmelder gesteuerte Außenbeleuchtungen und mit Zeitschaltuhren für die Innenbeleuchtung könne man manche (leider nicht alle) Einbrecher abschrecken, erklärte der Experte der Polizei.

Technische Lösungen

Die Vereine sollten, so ein weiterer Rat, ihre Gebäude technisch so sichern, dass Einbrecher es schwer haben einzudringen. Solche Techniken müssten nicht teuer sein, und viele Vereine könnten in Eigenleistung einiges tun. Je länger ein Täter brauche, um einzudringen, desto höher sei für ihn das Risiko, entdeckt zu werden, beschrieb Schmied. Weitere Risiken für Einbrecher: Schwitzen beim Aufbruch oder Verletzungen an eingeschlagenen Scheiben können, wie Roland Schmied schilderte, bedeuten, dass der Täter DNA-Spuren hinterlässt. Erscheint dem Gauner das Risiko insgesamt zu hoch, lässt er vielleicht von seinem Vorhaben ab.
Als schwächste Glieder an einem Vereinsheim bezeichnete der Polizist Balkon-, Terrassen- und Nebeneingangstüren sowie die Fenster. "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster", warnte er. Ein Profi brauche zehn Sekunden, um es zu öffnen. Ein geschlossenes, aber technisch schlecht gesichertes Fenster hält 16 Sekunden einem Aufbruch stand. Länger nicht, wie die Besucher der Informationsveranstaltung in Zeil auf einem Demonstrationsvideo sahen.
Schmied appellierte an die Vereinsvertreter, dass sie sich über Einbruchschutz informieren, etwa bei der Beratungsstelle der Polizei. Die Polizei komme auch vor Ort, um die Sportheime auf ihre Sicherheit zu prüfen und um konkrete Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten - kostenfrei und produktneutral, versicherte er.
Sein Fazit lautete: Durch das richtige Verhalten, angemessene technische Sicherungen und die Mithilfe aller Mitglieder (aufmerksam sein) könnten Vereine ihre Sicherheit für die Sportheime deutlich erhöhen. "Sehr viel liegt an uns selber", sagte der Kriminaloberkommissar. ks