Trotz hoher Belastung durch die Corona-Pandemie hat Helios für seine Beschäftigten in den Krankenhäusern in Bad Kissingen und Hammelburg bisher für ver.di kein akzeptables Angebot vorgelegt, heißt es ...
Trotz hoher Belastung durch die Corona-Pandemie hat Helios für seine Beschäftigten in den Krankenhäusern in Bad Kissingen und Hammelburg bisher für ver.di kein akzeptables Angebot vorgelegt, heißt es in einer Pressemitteilung von ver.di. "Es wird endlich Zeit, dass sich etwas verbessert. Die Kolleginnen und Kollegen haben kein Verständnis für die Warteschleifen", schildert Marietta Eder, ver.di Gewerkschaftssekretärin die Situation in den beiden Krankenhäusern.
Erneut verschoben
Die zweite Verhandlungsrunde zum Entgelt und Eingruppierungstarifvertrag ist ergebnislos verschoben worden. "Bereits bei der ersten Verhandlungsrunde im Januar wollten wir klare Ergebnisse." ver.di fordert ein modernes Eingruppierungssystem. Das habe man in einer Arbeitsgruppe über Monate vorberaten. "Dabei gab es Annäherungen beispielsweise für medizinische Fachangestellte und die Beschäftigten an der Rezeption." Im Januar sei aber kein Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt worden.
Teilweise Annäherungen
"Im Kern haben wir nur über Termine und Verfahrensweise diskutiert," sagt Andreas Hämel, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Tarifkommission. "Im öffentlichen Dienst gibt es seit vier Jahren eine Systematik, die den geänderten Ansprüchen, Ausbildungen und Verantwortungen Rechnung trägt. Ein derartiges System braucht es auch für die Kissinger und Hammelburger Kolleginnen und Kollegen. Auch wenn es in einigen Bereichen Annäherungen gibt, so hängt der Abschluss insbesondere an weiter- und fachweitergebildeten Pflegekräften, wie in der Geriatrie und Intensiv." "Ein weiterer strittiger Punkt ist die Eingruppierung der Leitungskräfte. Das ist besonders jetzt, wo die Verantwortung der Kolleginnen und Kollegen noch größer ist, sehr ärgerlich", sagt die ver.di-Verhandlungsführerin Kathrin Weidenfelder.
ver.di fordert sechs Prozent
Neben diesem grundlegenden Tarifvertrag fordert ver.di deutliche Verbesserungen beim Entgelt. "Unser Ziel ist die Annäherung zum öffentlichen Dienst", erklärt Bianca Mayer für die Tarifkommission. Eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten unterstützt unsere Forderungen. "Wie in anderen Helios Kliniken auch, gibt es vor Ort positive Ergebnisse", sagt Marietta Eder. Daher sei es insbesondere in der Pandemie nicht nachvollziehbar, dass beim Personal gespart werden soll.
Konkret fordert ver.di eine Lohnsteigerung von sechs Prozent in den kommenden zwei Jahren, für die Auszubildenden zwei Erhöhung um jeweils 25 Euro, eine Jahressonderzahlung von 100 Prozent und ebenso wie am Campus Bad Neustadt die Einführung einer Stufe 7, die die Arbeit von langjährigen Beschäftigten anerkennt.
"Wichtig ist uns eine Einführung bzw. Erhöhung der Zulage für Beschäftigte in Wechselschicht und Schichtarbeit und eine Pflegezulage. Diese gibt es nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch im Konzern. Warum sollten wir diese nicht auch vor Ort bekommen", fragt Simone Fella-Bötsch, ebenfalls Mitglied der Tarifkommission.
Arbeitgeber bietet drei Prozent
Das erste Angebot des Arbeitgebers sieht drei Prozent Lohnsteigerung vor. "Wichtig ist aber auf die Details zu schauen. Denn die erste Steigerung von einem Prozent erst zum 1. Dezember zu bekommen bedeutet eine lange Durststrecke", so Kathrin Weidenfelder. Die Zahlung einer Corona-Sonderprämie, die steuer- und sozialversicherungsfrei sein soll, werde zum ersten Mal angeboten. "Andere Träger haben ihren Beschäftigten im letzten Jahr bereits eine Prämie gezahlt."
Am 13. April geht's weiter
"Insgesamt warten wir auf ein neues Angebot der Arbeitgeberseite. Sie haben um einen neuen Termin gebeten", ergänzt Marietta Eder. Die Tarifkommission hofft, dass am neuen Termin, dem 13. April, die Arbeitgeberseite die Zeichen der Zeit versteht: "Die Beschäftigten in unseren Krankenhäusern haben mehr verdient." Dabei gehe es nicht nur um prozentuale Erhöhung. Es gehte auch um strukturelle Verbesserungen. red