Verdi: Arbeitswelt und Lebenswelt driften zunehmend auseinander
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Mittwoch, 10. Oktober 2018
Der Ortsverein Lichtenfels der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hatte am Dienstag langjährige Mitglieder in die Gaststätte Wichert eingeladen, um sie für ihre 25-, 40-, 50- und 60-jährige...
Der Ortsverein Lichtenfels der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hatte am Dienstag langjährige Mitglieder in die Gaststätte Wichert eingeladen, um sie für ihre 25-, 40-, 50- und 60-jährige Treue zur Gewerkschaft zu ehren.
Bezirksgeschäftsführerin Doris Stadelmeyer legte das Hauptaugenmerk auf das Thema soziale Sicherheit und Gerechtigkeit. Dabei ging es ihr vor allem um sichere Arbeitsplätze, bezahlbare Wohnungen, ein funktionierendes Gesundheitssystem, eine intakte Umwelt und eine auskömmliche Rente. Sie griff dabei eine Reihe von dringend verbesserungswürdigen Punkten auf und stellte fest, dass die Arbeitswelt oft nicht mehr zur Lebenswelt passe. So sei die Zahl der Menschen, die in prekären Beschäftigungsformen arbeiten, noch nie so hoch gewesen. Befristung, Leiharbeit und Mini-Jobs stiegen, 21,4 Prozent der Beschäftigten würden für einen Niedriglohn von unter zehn Euro pro Stunde arbeiten. Einerseits wachse die Zahl der Menschen, die in unfreiwilliger Teilzeit festhängen, andererseits arbeite jeder Zehnte mehr als 48 Stunden pro Woche. Die Hälfte der Überstunden bleibe unbezahlt. Wohnen werde für viele unbezahlbar.