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VdK-Bezirk hat Nachzahlungen von 5,1 Millionen Euro erstritten


Autor: Alfred Thieret

Schney, Sonntag, 24. Februar 2019

Zur Jahresauftaktveranstaltung des VdK-Bezirks Oberfranken begrüßte die Bezirksausschussvorsitzende Erika Jäger die Vertreter der neun Kreisverbände einschließlich der Geschäftsführer am Samstagvormit...
Emmi Zeulner


Zur Jahresauftaktveranstaltung des VdK-Bezirks Oberfranken begrüßte die Bezirksausschussvorsitzende Erika Jäger die Vertreter der neun Kreisverbände einschließlich der Geschäftsführer am Samstagvormittag in der Franken-Akademie Schloss Schney. Die stellvertretende Lichtenfelser Landrätin Monika Faber stellte in ihrem Grußwort den Landkreis vor und berichtete als stellvertretende VdK-Kreisvorsitzende und Vorsitzende des Ortsverbandes kurz über deren Aktivitäten.

Susann Biedefeld, die sich als Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Coburg stark für den Sozialverband engagiert, informierte als Vorsitzende der Franken-Akademie über ihre Einrichtung, die mit 75 Zimmern, 122 Betten und zehn Tagungsräumen als Tagungshaus und auch als politische Bildungsstätte sehr gefragt ist.

VdK-Bezirksgeschäftsführer Roland Sack sprach in seinem Rechenschaftsbericht von einem erfolgreichen Jahr 2018. So verzeichnete der Bezirk im letzten Jahr 5922 neue Mitglieder, was unter Berücksichtigung der Austritte und Sterbefälle noch einen beachtlichen Nettozuwachs von 1444 auf 91 133 Mitglieder ergab. Mit einem Bevölkerungsanteil von 8,5 Prozent stehe damit der Bezirk Oberfranken an der Spitze innerhalb des VdK-Landesverbandes.

Widerspruch in 3362 Fällen

Das Durchschnittsalter aller Mitglieder betrage 62 Jahre. Die große Gruppe der Neuaufnahmen liege zwischen 50 und 60 Jahren, da es in diesem Bereich die meisten Probleme im Wechselspiel zwischen Arbeitsplatz und Gesundheit, zwischen Erwerbsleben, Krankheit, Behinderung und Erwerbsminderungsrente gebe.

Im vergangenen Jahr hätten die Rechtsberater in den neun oberfränkischen Kreisgeschäftsstellen 40 599 sozialrechtliche Beratungsgespräche geführt und dabei 10 105 Anträge auf Sozialleistungen bei Sozialversicherungsträgern und Behörden mit dem Schwerpunkt im Renten- und Schwerbehindertenbereich gestellt. In 3362 Fällen sei Widerspruch gegen einen Bescheid eingelegt worden und in 715 Sozialgerichtsverfahren konnten durch die erfolgreichen Widersprüche der Kreisgeschäftsstellen Nachzahlungen von 5,1 Millionen Euro erstritten werden.

Der Sozialverband VdK sei zwar politisch neutral, aber nicht unpolitisch. So veranstalteten die oberfränkischen Kreisverbände Podiumsdiskussionen zur Landtagswahl, wobei rund 1500 Besucher 30 lokale Landtagskandidaten live erleben und mit ihnen diskutieren konnten. 15 der Podiumsteilnehmer würden aktuell im Landtag sitzen, davon eine Ministerin und ein Minister.

Die Situation in der Pflege

Als Hauptrednerin befasste sich die heimische Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) mit der aktuellen Situation der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen in der häuslichen Pflege. Mit dem Dritten Pflegestärkungsgesetz (PSG III) seien die in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege vereinbarten Empfehlungen in Kraft gesetzt worden. Die Kommunen müssten nun stärker in die Verantwortung genommen werden, um die künftige Versorgungsstruktur in der Pflege bedarfsgerecht umzusetzen.

Äußerst erstrebenswert sei eine soziale Absicherung durch den Staat auf kommunaler Ebene, wie dies Dänemark und die Niederlande praktizierten, machte die Bundestagsabgeordnete deutlich. Ziel müsse der gleichzeitige Aufbau von Vernetzungsstrukturen und einer bedarfsgerechten Infrastruktur mit ambulanten Formen der Unterstützung sein, um die Pflege zu verbessern.

Überhaupt müsse noch vieles in der Pflege verbessert werden, was viel Geld koste. Dies dürfe aber nicht wie bisher überwiegend den Pflegebedürftigen aufgebürdet werden. Vielmehr müsse der Eigenanteil für die betroffenen Menschen weitgehend konstant bleiben und für die zusätzlichen Kosten sollte die Gemeinschaft eintreten. thi