Vandalen schlagen wieder zu
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 14. April 2015
Zerstörung Erneut haben sich gewaltbereite Menschen am Toilettenhaus am Festplatz in Höchstadt ausgetobt. Die Polizei hat noch keine heiße Spur und bittet Zeugen, sich zu melden.
von unserem Redaktionsmitglied
Andreas Dorsch
Höchstadt — Die Putzfrau traute ihren Augen nicht, als sie am Dienstagmorgen am Toilettenhaus auf dem Festplatz in den Aischwiesen anrückte. Wieder einmal hatten sich Vandalen an dem schmucken Gebäude ausgetobt und die restlichen Scheiben - vor allem auf der Rückseite - eingeschlagen. Der Schaden geht in die Tausende.
"Wir haben noch keine heiße Spur, gehen aber jedem Hinweis nach", sagte gestern Höchstadts stellvertretender Polizeichef Gerhard Backert. Und er setzt auf die Unterstützung möglicher Zeugen. Die Höchstadter Polizei bittet alle, die in der Nacht zum Dienstag verdächtige Wahrnehmungen im Umfeld der Toilettenanlage gemacht haben, sich umgehend zu melden.
Innen und außen beschmiert
Schon wiederholt war das Bauwerk in den vergangenen Monaten von Vandalen heimgesucht worden. Verschiedene Schmierereien zieren die Innen- und Außenwände. Die schon vor längerer Zeit zerborstenen Fenster wurden erst am Tag zuvor ausgeglast, um neue Scheiben einsetzen zu können. Jetzt haben die Täter auch noch die intakten Scheiben eingeschlagen.
Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass diesmal keine Steine als Wurfgeschosse verwendet wurden, sondern die Oberteile von zwei dort abgestellten eisernen Gerüstböcken, die für die Arbeiten an den Fensterscheiben benötigt werden.
Die Suche nach den Übeltätern gestaltet sich für die Polizei schwierig, muss Backert eingestehen: "Wir können nicht eine Streife hinstellen und das Haus ständig überwachen."
Kameras sind nicht geplant
Theoretisch möglich wäre auch eine Überwachung des Objektes mit Kameras. Hier meldet aber Bürgermeister Gerald Brehm (JL) Bedenken an. Einmal sähe er die Frage des Datenschutzes nicht geklärt, und dann sei auch zu überlegen, ob es den Toilettenbesuchern gefallen würde, wenn sie beim Gang zum Klo gefilmt werden würden.
Einzeltäter oder kleine Gruppe
"Die Möglichkeiten der Kommune sind in einem solchen Fall begrenzt", stellt der Bürgermeister leider fest. Die Stadt zeige derartige Taten aber immer an und hoffe, dass Täter ausfindig gemacht werden. Eine nächtliche Bewachung der Anlage am Festplatz ist für den Bürgermeister jedenfalls ausgeschlossen.
Weil sich Polizeistreifen auch nur sporadisch umschauen können, bittet Gerhard Backert alle Bürger, Augen und Ohren offen zu halten und alles Verdächtige sofort zu melden - "und nicht erst am nächsten Tag".
Nach Vermutungen der Polizei könnte es sich bei den Tätern entweder um eine Gruppe von zwei bis drei Personen handeln, die immer wieder zuschlagen, oder um einen Einzeltäter, der nachts durch die Straßen schleicht. Backert: "Jugendliche Vandalen, die nicht wissen, was sie treiben sollen und keinerlei Respekt vor fremden Eigentum haben."
Ob die Tat mit den Sachbeschädigungen an der Adelsdorfer Schule oder der Turnhalle des Höchstadter Gymnasiums (siehe rechts) in Verbindung steht, ist noch nicht geklärt.