Druckartikel: Unterwegs abseits der "Überholspur des Lebens"

Unterwegs abseits der "Überholspur des Lebens"


Autor: Hannah Hemel

Eltmann, Montag, 22. Sept. 2014

Eltmann — Die Jugendwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft Main-Steigerwald zum Zeiler Käppele erlebte eine gelungene Premiere. Die gemeinsame Gebetstour startete in Eltmann an der St...
Die Jugendlichen sind unterwegs in den Weinbergen hinter dem Kreuz, das von den Firmlingen gebaut und bemalt wurde.  Foto: privat


Eltmann — Die Jugendwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft Main-Steigerwald zum Zeiler Käppele erlebte eine gelungene Premiere. Die gemeinsame Gebetstour startete in Eltmann an der Stadtpfarrkirche, wie die Pfarrgemeinde mitteilte.
Bei herrlichem Wetter machten sich rund 100 Jugendliche und einige Erwachsene mit Diakon Joachim Stapf auf den Weg in die Weinberge. Meditative Texte beschäftigten sich mit dem Unterwegs-Sein, einem "Leben auf der Überholspur", aber auch Umwegen, Kreuzungen und Gabelungen auf dem Lebensweg. Auch ging es um Wegbegleiter, und immer wieder setzten Gedanken aus dem Alltag der heutigen Jugend Impulse auf der Strecke.
Gebetsstationen am Dorfbrunnen in Steinbach, am "lachenden Häusla" in den Ziegelangerer Weinbergen und am Fuße der Schmachtenburg wurden von den Firmlingen vorbereitet und übernommen. Genau wie die Wegstrecke aus der Stadt Eltmann hinaus über die vielbefahrene B 26 und durch die Brücke der lauten Autobahn führte, gewöhnten sich auch die jungen Leute nur langsam an die Stille.

Der Hektik entkommen

"Diese Anfangsphase war ein guter Vergleich für das heutige Leben", heißt es in der Mitteilung der Gemeinde: "Wir sind getrieben und flitzen durchs Leben, sind Stress und Hektik ausgesetzt." Viele Jugendliche, so merken die Organisatoren an, scheinen diesen Lärm zu brauchen. Diese "Überholspur" habe man dann in den Weinbergen verlassen können, um sich für die leisen Töne und für die Schönheiten der Umgebung inmitten der Reben zu öffnen. So heißt es im Bericht der Pfarrgemeinde: Zu sich selbst finden und verborgene Saiten zum Klingen zu bringen, war ein Ziel der Wallfahrt. Den Nachmittag nutzte man dazu, den Wert der Schöpfung zu betrachten.
Kurz vor dem Anstieg des so genannten Eselsteigs sprach Diakon Joachim Stapf jedem Teilnehmer einen guten Wunsch und den persönlichen Segen zu. Die Einladung, den restlichen Weg alleine zu gehen und die manchmal beschwerliche, dann wieder heitere Wegstrecke des eigenen Lebens zu betrachten, wurde gerne angenommen.
Auch wenn es mittlerweile um die Wallfahrer herum blitzte und donnerte, blieben sie doch vom Regen verschont, bis sie das Zeiler Käppele erreichten. Den Jugendgottesdienst zelebrierte Vikar Thomas Drexler. Die musikalische Gestaltung übernahm die Band "Königskinder" Untersteinbach.
Termin für den nächsten Jugendgottesdienst ist der Samstag, 18.Oktober, um 19 Uhr. Er ist in Maria Limbach geplant. red