Untersuchungen gehen weiter
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Freitag, 28. Juni 2019
Die Ausgrabungsingenieurin Britta Ziegler berichtete über die bisherigen Ergebnisse zur Erforschung des Burgstalls bei Eltmann. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das Bauwerk nur eine Anlage in Holzbauweise.
"Die Ausgrabungen und geoelektrischen Untersuchungen haben uns interessante Einblicke in die Konstruktion der Wehranlagen gegeben. Wir mussten uns aber verabschieden, dass es sich hier beim Burgstall von Eltmann um eine sehr aufwendige Sandsteinanlage gehandelt hat. Vielmehr trafen wir auf Steinsetzungen, auf denen wir uns eine Holzkonstruktion vorstellen müssen." Dies betonte die Ausgrabungsingenieurin Britta Ziegler bei ihrem Vortrag über den Burgstall bei Eltmann. Dort soll es einst eine Burganlage gegeben haben.
Auf die geheimnisvollen Spuren der vergessenen Burg bei Eltmann wurden die Teilnehmer an dem Abend geführt, zu dem die Stadt Eltmann und der Verein für Heimatgeschichte in den Klenze-Saal eingeladen hatten.
Britta Ziegler erinnerte daran, dass seit zwei Jahren der Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Bamberg Untersuchungen anstelle. Eine Besonderheit sei ohne Zweifel gewesen, dass sich neben Studierenden auch ortsansässige ehrenamtliche Helfer an den Ausgrabungen beteiligt haben.
Sie ging auf die Burgbauten ein, die meist an Höhenstraßen errichtet wurden. Wer die Burganlage gebaut habe, sei unbekannt. Seit dem neunten Jahrhundert habe der Reichsadel dafür gesorgt und später kamen nach ihren Angaben die Kirchen dazu. Fest stehe aber, dass sich zu dieser Zeit auch im Steigerwald das Burgennetz verdichtet habe. "Burgen haben das Rückgrat gebildet zum Anwachsen der freien Herrengeschlechter. Bevorzugt wurden dazu Randlagen benutzt. Eine erste verlässliche Quelle für den Burgstall gibt es aus der Mitte des 14. Jahrhunderts", schilderte sie.
Im März 2016 haben Studierende und ehrenamtliche Helfer mit der Vermessung der Anlage auf dem abfallenden Bergsporn begonnen. Sie zeigte im Bild die dreiteilige Anlage mit einem 60 Meter langen Graben, der eine Tiefe von 1,50 Metern aufwies. Die Burg hat aus der Vorburg und zwei Hauptburgen bestanden. Es sei davon auszugehen, dass sich dort Mauern befunden hätten und ein Hanggraben die Hauptburg umgeben habe, sagte die Expertin.
Im Jahre 2016 habe die Uni geophysikalische Untersuchungen angestellt. Damit könne man homogene Strukturen erfassen. Trotzdem ergebe sich dabei das Problem von Schwankungen innerhalb der Gesteinsschichten. Dies hänge an der Korngröße und der Feuchtigkeit. Auch der Keuper mit wechselnden Schichten sei nicht optimal für die Geotechnik.
Elf Studierende und neun ehrenamtliche Helfer haben sich über fünf Wochen an den Ausgrabungen beteiligt. "Mit einer Breite von einem Meter haben wir dabei die Eingriffe in die Denkmalsubstanz so gering wie möglich gehalten. Anschließend wurde der Bodenaushub gesiebt und es wurden handgerechte Zeichnungen auf Millimeterpapier erstellt."