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Unterschriften gegen Bahn-Lärm


Autor: Sylvia Hubele

Eggolsheim, Mittwoch, 11. Mai 2016

Mit einer Aktion vor dem Rathaus forderten Bürger den Eggolsheimer Marktgemeinderat auf, sich für mehr Lärmschutz entlang der Bahnstrecke einzusetzen.
Sie haben Unterschriften in Eggolsheim gesammelt und nun einen Antrag an den Gemeinderat gestellt, sich für mehr Lärmschutz an der Bahn einzusetzen. Foto: Sylvia Hubele


Insgesamt 368 Personen haben unterschrieben und fordern damit die Marktgemeinde Eggolsheim auf, sich für den Lärmschutz einzusetzen, wenn die Bahn die Bahnstrecke ausbaut.


Schutzwand soll höher werden

So soll die westliche Lärmschutzwand zwischen der Kreisstraße FO 4 und dem Lindner-Gebäude mit vier Metern einen Meter höher werden, als ursprünglich geplant, ebenso die westliche Lärmschutzwand zwischen der Bahnunterführung und der Bebauung am Rinnigbach. Auch die östliche Lärmschutzwand soll einen Meter höher gebaut und zusätzlich verlängert werden, fordern die Anwohner, die als Betroffene um ihre Lebensqualität fürchten.
Zu dem Termin vor dem Eggolsheimer Rathaus setzten sie symbolisch Gehörschützer auf und demonstrierten damit, dass mit den von der Bahn bisher vorgesehenen Lärmschutzwänden und Schallschutzfenstern zwar die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden würden, doch diese nicht die wirklich vorhandene Lautstärke abbildeten, argumentierte Ludwig Endres im Namen sämtlicher Betroffener.
Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB/OEB/AS) nahm die Unterschriftenlisten gerne entgegen und versprach, diese an die Bahn weiterzugeben, allerdings nicht, ohne sie vorher zu kopieren. "Ich habe bezüglich des Lärmschutzes allerdings keine Hoffnung", gab sich Schwarzmann wenig optimistisch.


Beschlüsse zählten nicht

Selbst die Beschlüsse des Marktgemeinderates zählten für die Bahn nicht und die Marktgemeinderäte erreichten nur wenig mit ihren Eingaben. Wenn die Baufirma im August oder September anrollt, ist der Lärmschutz noch lange nicht vorgesehen, wies Schwarzmann auf das weitere Vorgehen der Bahn hin. "Leider haben wir alle Mittel aus der Hand gegeben" resümierte Marktgemeinderat Peter Eismann (CSU). Laut Auskunft der Bahn wird der vierspurige Ausbau erst im August 2020 beginnen - und ein Schallschutz-Gutachter im April 2020 die Situation vor Ort überprüfen, berichtete Herbert Zimmermann, der sich schriftlich an die Bahn gewendet und diese Antwort bekommen hatte.
Dass der Lärmschutz weiterhin regelmäßig auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates stehe, versicherte der Bürgermeister, auch wenn sich nach seinen bisherigen Erkenntnissen auf Seiten der Bahn nichts bewege.