Unterm Katzenkopf
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Mittwoch, 26. Juli 2017
Die Königsberger Grundschüler feierten ihr Kinderfest mit Umzug und Tänzen.
Das Katzenkopffest der Regiomontanus-Grundschule in Königsberg vereint Jahr für Jahr die Jugend in Königsberg. Am frühen Montagnachmittag sangen die Kinder wieder die uralten, überlieferten Spottverse. Mit "Es leb' der Herr von Katzenkopf, mit seiner Frau, die hat kein' Zopf! Vivat hoch!", begrüßten die Kinder das Katzenkopfpaar mit seiner Begleiterschar, als es aus dem Rathaus auf den Marktplatz trat.
Seit mehr als 150 Jahren wird dieses Kinderfest in Königsberg gefeiert. Es entwickelte sich aus dem einst weit verbreiteten Fest zu Ehren von Papst Gregorius I., der sich unter anderem als Förderer der Schulen hervortat. Ursprünglich im März zelebriert, zeigte man mit dem Katzenkopf einem Winterdämon seine Verachtung.
Irgendwann wurden die Feierlichkeiten als Schuljahresabschluss auf den Montag vor die Sommerferien verlegt. Dann dürfen zwei Viertklässler in den schwarzen Gehrock und die fränkische Bauerntracht schlüpfen, sich zwei Pappmaché-Masken überstülpen und mit Zylinder und Regenschirm den Tross der mit Blumenkränzen, Fahnen und mit Wedeln ausstaffierten Schulkinder bei ihrem feierlichen Zug durch die Altstadt hinaus zum Bleichdamm anführen. Begleitet von der schmissigen Marschmusik der "Sterzelbacher Musikanten" aus Prappach muss das Katzenkopfpaar aber auch die Spottverse über sich ergehen lassen.
Auf dem Festplatz vor den Toren der Altstadt tanzten die Mädchen der dritten und vierten Klassen die Polonaise. Im Anschluss boten die Schüler den Eltern und Zuschauern Vorführungen zum aktuellen Thema "Kleine Europäer rücken immer näher, immer näher aufeinander zu. Wie ich und du". Dabei luden sie die Zuschauer zu einer kleinen Rundreise durch Europa mit Liedern, Tänzen und Informationen ein.
Am Abend marschierten die Schüler, wiederum mit dem Katzenkopfpaar vorneweg, zurück auf den Marktplatz. Dort erwarteten sie gespannt die Enthüllung des maskierten Paares: Maximilian Müller aus der 4a und Marie-Luise Gläsel aus der 4b waren es, die in diesem Jahr den Herrn von Katzenkopf und seine Gemahlin darstellen durften. Schließlich bedankten sich in ihrer flüssig vorgetragenen Rede zum Abschluss des Schuljahres die Viertklässler Amelie Vollweiter, Nicos Grimmer, Tamara-Finja Gebauer und Paul Bätz bei ihren Lehrern, Eltern und Hausmeister Axel Hauck für die schöne Zeit, die sie an der Regiomontanus-Grundschule in Königsberg verbringen durften. Nach dem gemeinsamen Singen des Liedes "Kein schöner Land" und der Nationalhymne endete das Katzenkopffest.
In sehnsüchtiger Erwartung der Sommerferien zählen die Kinder nun sicherlich schon die Stunden bis zum Ende dieser letzten Schulwoche.