"Unsere Aufgabe ist, immer eine Maus zu bleiben"
Autor:
Herzogenaurach, Freitag, 28. Juli 2017
Viele quicklebendige Mäuse bevölkerten am letzten Wochenende die Herzogenauracher Stadtpfarrkirche. Aber keine echten, vielmehr die als Mäuse verkleideten C...
Viele quicklebendige Mäuse bevölkerten am letzten Wochenende die Herzogenauracher Stadtpfarrkirche. Aber keine echten, vielmehr die als Mäuse verkleideten Chorkinder, die unter der Leitung von Organist Toni Rotter ein Kindermusical mit dem Titel: "Mäuse in St. Magdalena" aufführten.
Zu Beginn des Musicals erobern sich die Mäuse unbeachtet die Kirche und beschließen dort zu wohnen, da für sie dort auch die Versorgungslage gesichert ist. Vor ihren Streichen ist niemand sicher, die ganze Kirche dient ihnen als Bühne. Obwohl sie klassische Musik nicht so sehr lieben, tanzen sie zu einem Stück aus Mozarts Zauberflöte durch den Gang, während Toccata und Fuge in D-Moll von Johann Sebastian Bach als störend empfunden wird. Auch Telemann und Buxtehude sind nicht so ihre Sache.
Da sie auf diese Orgelmusik sehr gut verzichten können, sabotieren sie die Orgel und demontieren die Orgelpfeifen, die dann in den Kirchenraum geworfen werden. Aber keine Angst, es handelt sich nur um Attrappen aus Schaumstoff, die da von der Empore in das Kirchenschiff fliegen, der hervorragenden Metzler-Orgel wird kein Haar, beziehungsweise keine Orgelpfeife gekrümmt. Damit haben die Mäuse aber der Bogen überspannt, Pfarrer, Mesner, Organist, Kaplan und Kirchenpflegerin schmieden gemeinsam mit der Gemeinde Pläne, wie sie die Plagegeister wieder loswerden könnte. Sie sind ganz einfach zu frech und machen auch zuviel Lärm.
Aber teuer soll es auch nicht sein, Katzen sind hier ideal, die könnten die vielen Mäusen vertreiben. Aber Mäuse sind eben schlau und erfindungsreich, überlassen lieber das Feld den Samtpfoten und ziehen auf der Suche nach einer passenderen Heimat weiter in die Welt.
Für die Aufführung waren viele Vorbereitungen und Unterstützer notwendig, so für das Einproben. Für die Regie zeichnete Meriel Brütting verantwortlich, die ihr theaterpraktisches Studium in den Niederlanden absolviert hat. Aber auch das Anfertigen der passenden Kostüme und das Einkleiden waren aufwendig. Diese entstanden unter der Ägide von Barbara Meerwald, einer studierten Bühnen- und Kostümbildnerin, die an verschiedenen Häusern für Oper, Schauspiel und Ballett im In- und Ausland tätig war.
Für die musikalische Unterstützung sorgten Lena Webermann (Geige), Carolina Widuch (Querflöte), Ludwig Orel (Bass und E-Piano) sowie Toni Rotter (Orgel).
Für die zahlreichen Zuhörer war die Aufführung sehr gelungen, was sie durch ihren herzlichen Applaus auch zum Ausdruck brachten. Manfred Welker