"Unser Marktzeuln" nimmt Arbeit auf
Autor: Andreas Welz
Marktzeuln, Freitag, 16. November 2018
Der Stiftungsrat "Unser Marktzeuln" hat seine Arbeit aufgenommen. Bei der konstituierenden Sitzung im Rathaus wurde einstimmig beschlossen, dass die Spendengelder, bisher rund 3500 Euro, für die Gesta...
Der Stiftungsrat "Unser Marktzeuln" hat seine Arbeit aufgenommen. Bei der konstituierenden Sitzung im Rathaus wurde einstimmig beschlossen, dass die Spendengelder, bisher rund 3500 Euro, für die Gestaltung des Platzes der ehemaligen Gaststätte "Weißes Lamm" verwendet werden sollen.
Am 18. Oktober 2001 brannte das Gebäude aus und wurde abgerissen. Zurück blieb eine schmucklose Rasenfläche. Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Gregor Friedlein-Zech sah in der Maßnahme eine Aufwertung des Ortskerns, die allen Einwohnern zugutekomme. "Die Stiftung wird das Objekt federführend betreuen", sagte er. Konkrete Vorstellungen gebe es noch nicht. An eine Sitzgruppe und eine attraktive Bepflanzung werde gedacht. Es sei angeraten, so der Bügermeister, den Kreisfachberater Michael Stromer in die Planung mit einzubeziehen.
Stefan Franke, Stiftungsspezialist und Generationenberater bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, hob die steuerlichen Vorteile von Spenden für die Stiftung hervor. Bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte seien als Sonderausgaben jährlich abzugsfähig. Zustiftungen erhöhen das Stiftungsvermögen. Neben den Spenden könnten auch Zustiftungen steuerlich geltend gemacht werden. Eine Million Euro, bei gemeinsam veranlagten Eheleuten zwei Millionen seien abzugsfähig und könnten bis zu zehn Jahre verteilt werden. Für Alleinstehende, die keine Erben haben, sei die Stiftung eine Möglichkeit, das Vererbte sinnvoll zu verwenden, erläuterte Franke.
Von der Erbschaftssteuer befreit
Die Zuwendung an die Stiftung sei vollständig von der Erbschaftssteuer befreit. Auch bei Erben könne sie innerhalb von 24 Monaten nach dem Todesfall rückwirkend zum Erlöschen der angefallenen Erbschaftssteuer führen.
Friedlein Zech hob hervor, dass eine finanzielle Unterstützung eine gute Alternative sei, Projekte und Vorhaben mitzutragen, die den Bürgern nützten. Viele könnten sich aufgrund beruflicher Belastung nicht in einem Ehrenamt betätigen. Die Beteiligung an der Stiftung sei eine Möglichkeit, bürgerschaftliches Engagement zu zeigen und etwas nachhaltig Wirkendes zu schaffen. Er ging gleich mit gutem Beispiel voran und überreichte Stephan Frank einen Scheck über 3000 Euro. Das Geld sei bei seinem 60. Geburtstag statt Geschenken zusammengekommen. Er dankte allen Spendern und Vereinen für die großzügige Zuwendung.
Die Stiftung wurde im Dezember 2017 nach einem Gemeinderatsbeschluss gegründet. Sie umfasst alle Bereiche des öffentlichen Lebens, angefangen von der Jugend- und Altenhilfe, über Bildung und Ausbildung, Denkmalpflege, Naturschutz, Landschaftspflege bis hin zum Feuerschutz und Sport. Unterstützt werden Engagements zugunsten gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke. In den Stiftungsrat gewählt wurden: Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech, Altbürgermeister Josef Stark, Ehrenbürger und Pfarrer im Ruhestand Wolfgang Scherbel, Hans-Georg Rebhan und Karin Pfadenhauer. red