Unkompliziert wäre anders
Autor: Rainer Lutz
Rödental, Dienstag, 19. Mai 2020
Langwierige Planungen bei der Bahn führen bei der Straße im Rödengrund zu einer Übergangslösung für den Bahnübergang, die mehr Probleme verursacht, als sie zu lösen im Stande ist.
Über den hohen Buckel beim Überqueren des Bahnüberganges Im Rödengrund hat sich gewiss schon so mancher Verkehrsteilnehmer gewundert. Nun soll er entschärft werden. Doch das ist nicht so einfach, wie es ein Laie vermuten könnte, wie sich bei der Sitzung des Bausenats am Dienstag zeigte.
Im Grunde, das machten Vertreter der Bahn deutlich, hätte der Übergang längst ganz anders ausgebaut werden müssen. Spätestens nämlich, seit die ICE-Züge über diese Strecke von und nach Coburg einschleifen, erfüllte er nicht die technischen Anforderungen, die das Eisenbahnbundesamt verlangt. Schnelle Änderungen sind im Eisenbahnwesen nicht unbedingt Normalität, das war wohl auch der Behörde bewusst. Wie von der Projektleitung für den Ausbau des Übergangs zu hören war, wurde eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Für zwei Jahre durfte der Übergang so bleiben wie er war - seit 1957, wie es hieß.
Seither gab es Ortstermine und Besprechungen. Doch zum Ende der Frist, im Oktober dieses Jahres, das war offensichtlich, würde der Übergang nicht in der geforderten Weise umgebaut sein. Eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung würde es aber auch nicht geben. Das schließt das Eisenbahnbundesamt aus. Mit einer Genehmigung der eingereichten Pläne rechnet die Projektleitung aber nicht vor Ablauf von eineinhalb Jahren.
Es galt die Schließung des Überganges zu vermeiden. Die vorgeschlagene Lösung nennen die Planer einen "eins zu eins Ersatz". Gemeint ist die Sicherheitstechnik am Übergang, die schlicht gegen eine neue ausgetauscht wird. So kann der Übergang weiter genutzt werden. Doch ein paar Sicherheitsbedenken müssen ausgeräumt werden, und damit fangen die Probleme an.
Weil vor allem Sattelzüge Gefahr laufen, auf dem Buckel aufzusitzen, muss der wenigstens einigermaßen entschärft, sprich abgefräst werden. Die Stadt muss Stellung nehmen und bestätigen, dass es in den vergangenen zehn Jahren dort weder wegen des Buckels noch wegen der zu geringen Fahrbahnbreite Unfälle gegeben hat.
"Es hat dort Unfälle gegeben aber nicht wegen der geringen Fahrbahnbreite", sagte Bürgermeister Marco Steiner (FW). Der Buckel zeigt Spuren, die nahe legen, dass er für den einen oder anderen Schaden verantwortlich gewesen sein dürfte. Doch gemeldet wurde kein derartiger Unfall.
Problemfall Lkw
Soweit die kleineren Probleme. Ein größeres betrifft vor allem ein dort ansässiges Unternehmen. Will ein Lkw-Fahrer Werkstatt oder Waschanlage des Betriebsgeländes ansteuern, muss er von oben kommend gleich nach dem Bahnübergang links abbiegen. Das ging bisher gut.