Ungutes Gefühl macht sich breit
Autor: Alexander Löffler
Kronach, Mittwoch, 22. Februar 2017
S eit der Übernahme 2014 gab es viel Positives von Loewe, das 2016 Marktanteile hinzugewinnen konnte und mehrere Designpreise erhielt. Signale, die hoffnung...
S eit der Übernahme 2014 gab es viel Positives von Loewe, das 2016 Marktanteile hinzugewinnen konnte und mehrere Designpreise erhielt. Signale, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken ließen. Jetzt aber wird die Euphorie durch Überlegungen gedämpft, den Lohn an den Unternehmenserfolg zu koppeln. Dieser Gedanke ist legitim, allerdings schürt er Befürchtungen, das finanzielle Gerüst von Loewe könnte ein wackeliges Konstrukt sein. Ein Blick in den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2015 (2016 ist öffentlich noch nicht einsehbar) könnte diesen Eindruck bestätigen. Dass Mark Hüsges Bilanzwerte nicht kommentieren will, lässt - möglicherweise unnötigerweise - Spielraum für Spekulationen, auch wenn er selbst von einer soliden Finanzierung spricht.
Man darf die Zahlen aus 2015 sicher nicht überbewerten, zumal im Abschlussbericht die finanzwirtschaftlichen Risiken als "überwiegend gering" bewertet werden. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl, das wohl nur durch dauerhaftes Wachstum beseitigt werden kann. Was dies betrifft, scheint Loewe auf einem guten Weg zu sein, auch wenn am Ende das operative Ergebnis für eine Bewertung entscheidend ist. Dennoch ist es positiv, wenn laut Unternehmen die Steigerung von Umsatz und Verkaufszahlen im zweistelligen Bereich liegt. Umso mehr stellt sich vor diesem Hintergrund wiederum die Frage, warum die Mitarbeiter auf Geld verzichten sollen, wenn es doch aktuell so gut läuft?
Bleibt zu hoffen, dass es sich bei dem Gedanken einer Mitarbeiterbeteiligung tatsächlich um eine innovative Idee mit dem Ziel handelt, auf Veränderungen am Markt möglichst schnell reagieren zu können und nicht um eine Maßnahme, möglichst schnell benötigte Finanzmittel zu generieren. Wäre Letzteres der Grund für die aktuellen Überlegungen, müsste man sich entgegen den Bekundungen von Mark Hüsges wohl mehr denn je um die Zukunft des Unternehmens sorgen.