Ungebetene Gäste aus den Tropen
Autor: Petra Malbrich
LKR Forchheim, Montag, 20. August 2018
Insekten aus wärmeren Gebieten erobern sich als Gefolge des Klimawandels auch Franken.Das macht Schutzmaßnahmen nötig gegen bisher unbekannte Krankheiten, die sie im Gepäck haben.
Durch den Klimawandel bedingt, hat sich die heimische Insektenwelt verändert: Tropische Stechmücken fühlen sich hier wohl. Diesen Stechmücken versucht man, auf die Spur zu kommen.
Beim Friedrich-Löffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bei Greifswald, wurden über 100 000 Stechmücken eingesandt, die nun bestimmt werden. Während die exotischen Stechmücken auf dem Vormarsch sind, sieht es mit der heimischen Insektenwelt gar nicht so rosig aus, betont Helmut Schmitt, Kreisvorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz.
Ist das durch Stechmücken übertragene Usutu-Virus inzwischen auch in Forchheim angekommen?
Helmut Schmitt: In den letzten Tagen wurden mir drei tote Amseln gemeldet. Ein Vogel wird eingeschickt, bei zweien der Vögel liegt das Funddatum leider schon länger zurück. Die toten Tiere stehen für eine Untersuchung nicht mehr zur Verfügung. Gibt es noch andere Insekten, die Vögel mit Krankheiten infizieren können?
Nicht nur bei den Vögeln gibt es eine Gefahr der Übertragung durch Mückenstiche. Stechmücken und Flöhe können die Myxomatose bei Kaninchen übertragen. Hier schwellen während des Verlaufs der Krankheit unter anderem die Augenlieder und der Mundraum an. Diese Krankheit endet tödlich für die Tiere.
Bei den Vögeln sind es vor allem Parasiten, wie beispielsweise die Federlinge, die die Vögel befallen. Wie der Namen schon sagt, leben sie auf den Federn und legen Eier ins Federkleid der Wirtstiere. Das verursacht einen permanenten Juckreiz. Das Gefieder wird löchrig und das Immunsystem des Vogels wird geschwächt, somit wird er anfällig für Krankheiten. Von diesen Federlingen sind kleine Vögel wie der Buchfink oder die Amsel betroffen, sie kommen aber auch bei großen Greifvögeln vor.
Bei Grünfinken gibt es leider immer wieder ein sogenanntes Grünfinkensterben. Betroffene Vögel leiden unter schaumigem Speichel, der die Nahrungsaufnahme hemmt, großem Durst und scheinbarer Furchtlosigkeit. Die Krankheit wird übertragen durch den einzelligen Erreger "Trichomonas gallinae" und endet für die Vögel tödlich.