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Unfallschwerpunkt bei Oberhaid


Autor: Anette Schreiber

Oberhaid, Freitag, 22. Sept. 2017

Der Ausbau der Kreisstraße BA 34 Richtung Appendorf steht auf der Ausbau-Prioritätenliste des Landkreises - nicht erst seit dem tödlichen Unfall vor kurzem. Jährlich kracht es hier mehrfach.
Achtung: Nicht nur die Straßenschäden machen die Kreisstraße BA 34 gefährlich, wie Bürgermeister Carsten Joneitis (links) und Geschäftsleiter Joachim Karl auch bei diesem Begang feststellen müssen. Foto: privat


Anette Schreiber

Ortsunkundigen wird die Kreisstraße BA 34 wohl immer öfter zum Verhängnis: Unübersichtliche enge Kurven durch den Wald. Der sorgt oft dafür, dass die Straße lange feucht bleibt. In den letzten fünf Jahren haben sich hier die Unfälle gehäuft. So zumindest empfindet das Oberhaids Erster Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD).
Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung war der schwere Unfall vor kurzem, bei dem zwei Männer tödlich verunglückt waren. "Gerade, als wir das Thema Kreisstraße auf die Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung gesetzt hatten", kommentiert er die traurige Entwicklung.
Freilich steht der Ausbau der unfallträchtigen Strecke auf dem Ausbauplan des Landkreises. Der ist für die Kreisstraßen zuständig, also auch für die BA 34 und den zwischen Oberhaid und Appendorf circa viereinhalb Kilometer langen Abschnitt.
Doch ist der Ausbau des durch den Wald führenden Abschnittes erst für 2019 vorgesehen, der um die 250 Meter lange Abschnitt innerhalb Oberhaids fürs kommende Jahr eingeplant. Dabei sollen auch die Gehsteige neu angelegt werden. Das ist dann Sache der Gemeinde Oberhaid. Und die wird einen gewissen Prozentsatz an die Bürger weiterreichen.
Dazu jedoch, so Bürgermeister Joneitis in der Gemeinderatssitzung, die sich mit diesem Thema beschäftigte, werden Treffen mit den Bürgern stattfinden.
Freilich wäre es Gemeinderat wie Bürgermeister lieber, wenn der unfallträchtige Teil der Strecke zuerst in Angriff genommen würde.
Was besagt eigentlich die Unfallstatistik? Die Nachfrage beim Verkehrsexperten der Polizei-Inspektion Bamberg-Land, Peter Krauß, hat Interessantes zutage gefördert. So gilt der über vier Kilometer lange Abschnitt zwischen Oberhaid und Appendorf als Unfallschwerpunkt. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn sich in einem bestimmten Abschnitt innerhalb von drei Jahren drei schwere Unfälle ereignen.
Der Blick in die Statistik zeigt, dass sich in den letzten drei Jahre hier jeweils sechs bzw. fünf Unfälle ereignet haben, mit Personenschaden, hohem Sachschaden und vor allem auch immer Wildunfälle. Heuer sind es ebenfalls schon wieder sechs Unfälle. Davon der jüngste mit den zwei tödlich verunglückten Männern aus Polen.
"Da ist aber alles zusammengekommen", kommentiert Krauß die Erkenntnisse aus den Ermittlungen: So waren die beiden tödlich verunglückten Männer einerseits bei Regen mit abgefahrenen Reifen viel zu schnell unterwegs, nicht angegurtet, und sie kannten andererseits Streckenverlauf und Kurven nicht.
Aufgrund der zahlreichen Unfälle wurde die Geschwindigkeit (aus Oberhaid kommend) vor Sandhof bereits auf 70 Stundenkilometer reduziert. Zudem weisen weiteren Schilder auf Fahrbahnschäden hin.


Kein Schilderwald

Eigens Schilder, die auf Wildwechsel hinweisen, brauche man nicht, da im Wald generell damit zu rechnen sei, so Krauß weiter. Im Gegenteil, man wolle generell den Schilderwald lichten.
Wie stehe es nun mit der Ertüchtigung der Kreisstraße? Aus dem Landratsamtsbüro bestätigt Harald Krug, dass die Kreisstraße BA 34 auf der Ausbau-Prioritätenliste für die Jahre 2011 bis 2018 stehe.
"Der Ausbau ist vorgesehen." Ein Abstimmungsgespräch mit der Gemeinde Oberhaid sei erfolgt. Der Landkreis werde nun eine Planung veranlassen. Die wird sich wohl aber, wie vorgesehen, zuerst auf den innerörtlichen Abschnitt beziehen. "Der Kreis wird die Planungen veranlassen." Es ist davon auszugehen, dass der außerörtliche Bereich dann bei der Erstellung der neuen Prioritätenliste im kommenden Jahr Berücksichtigung findet. So dass auch die derzeit auf 5,5 Meter Gesamtbreite ausgebaute Kreisstraße erneuert wird.
Damit man sich eine Vorstellung davon machen kann, was der Kreis in seine Straßen investiert, erklärt Krug auf Nachfrage des Fränkischen Tags, dass alleine in diesem Jahr 4,1 Millionen Euro für den Kreisstraßenbau und -unterhalt im Haushalt vorgesehen sind.
Oberhaids Bürgermeister Joneitis begrüßt es jedenfalls, dass die BA 34 auf der Prioritätenliste steht und etwas geschieht.