Unfallflucht ist der teuerste Weg
Autor: Michael Busch
Herzogenaurach, Sonntag, 03. Januar 2016
Bereits am zweiten Tag des neuen Jahres 2016 musste sich die Polizei Herzogenaurach mit einem Unfallflüchtigen beschäftigen. Und wie so oft wurde der auch ermittelt.
Bereits am zweiten Tag des neuen Jahres durfte sich die Herzogenauracher Polizei mit einer Unfallflucht beschäftigen. Ein junger Mann wollte mit seinem schwarzen Golf am Abend gegen halb zehn Uhr in der Röntgenstraße wenden.
Aufmerksame Passanten
Dabei kam er ins Schleudern und touchierte den dortigen Zaun. Der Fahrer stieg zunächst aus und begutachtete Fahrzeug und Zaun, fuhr dann aber davon. Passanten hatten den Vorfall beobachtet und umgehend die Polizei verständigt.Diese traf kurze Zeit später auf den Unfallverursacher. An dessen Wagen war der vordere Stoßfänger verkratzt und der Nebelscheinwerfer beschädigt. Auf Vorhalt entschuldigte sich der Unglücksfahrer damit, dass er den Zaun begutachtet und daran keinen Schaden feststellen konnte. Daher hätte er seinen Weg weiter fortgesetzt. Eine Überprüfung ergab jedoch, dass der Zaun leicht verbogen wurde und ein Schaden von etwa 500 Euro entstanden ist.
Hätte der Mann den Vorfall bei der Polizei Herzogenaurach gemeldet, wären außer dem dadurch entstandenen Zeitaufwand keine weiteren Einbußen für ihn entstanden. Nun muss der Fahrer wegen Verdachts der Verkehrsunfallflucht um seinen Führerschein bangen. Zudem erwartet ihn eine beträchtliche Geldstrafe. Ob seine Versicherung den Schaden zahlt, ist laut Mitteilung der Polizei ebenso fraglich.
Bei einer durch den Verantwortlichen erfolgten "Obliegenheitspflichtverletzung", wie im vorliegenden Falle dem verspäteten oder unterlassenen Melden einer Unfallsituation, ist die Versicherung von der Leistung befreit und kann den Versicherungsnehmer in Regress nehmen.
Die Polizei Herzogenaurach bittet daher eindringlich alle Verkehrsteilnehmer: "Sollte Ihnen einmal an Malheur passiert sein, sichern sie sich ab! Auch wenn Sie glauben, es ist kein Fremdschaden entstanden, verständigen Sie die Polizei oder kommen sie in die Bahnhofstraße auf die Dienststelle zur vorsorglichen Meldung."
Lieber bei der Polizei melden
Dort werden die Daten schnell und unbürokratisch festgehalten und eine entsprechende Überprüfung durchgeführt. Sollte tatsächlich ein Fremdschaden entstanden sein, wird der Geschädigte von der Polizei zuverlässig ermittelt und informiert. "Außer dem entsprechenden Zeitaufwand entstehen für Sie keinerlei Beeinträchtigungen", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Der Rest wird durch die Versicherung erledigt. "Nutzen Sie die Polizei Herzogenaurach für diesen kostenlosen Service!", lautet der Appell. Sollte kein Schaden entstanden sein, ist die Sache für den Verursacher von polizeilicher Seite erledigt. "So sind Sie in jedem Falle auf der sicheren Seite!"