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Unfälle: Neugier ist noch größer geworden


Autor: Anette Schreiber

LKR Bamberg, Dienstag, 08. August 2017

Die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute wird immer schwieriger, durch Gaffer oder Uneinsichtige. Wir sprachen darüber mit dem obersten Brandschützer im...


Die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute wird immer schwieriger, durch Gaffer oder Uneinsichtige. Wir sprachen darüber mit dem obersten Brandschützer im Landkreis, Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann.

Herr Ziegmann, welche Mittel haben die Einsatzkräfte, sich gegen Gaffer und Uneinsichtige zu wehren?
Bernhard Ziegmann: Gesetzlich haben wir bestimmte Befugnisse wie Polizeibeamte und sind dadurch auch geschützt. Bei Uneinsichtigen bitten wir oftmals die ebenfalls anwesenden Polizisten hinzu. Die müssen dafür dann bedauerlicherweise die Aufnahme des Unfalls oder andere Tätigkeiten unterbrechen.

Was raten Sie ihren 7100 Feuerwehrleuten?
Sie müssen in erster Linie den in Not Geratenen helfen. Nachrückende Kräfte kann man dann abziehen, damit sie die Gaffer vom Einsatzort weisen. Behinderungen und Missachtungen können teuer werden. Bedroht jemand Einsatzkräfte sind durchaus höhere Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen möglich. Geldstrafen gibt es bereits auch bei Missachtung.

Hat sich Ihrer Erfahrung nach das Verhalten Nichtbeteiligter an Einsatzorten geändert?

Neugierig sind die Menschen schon immer gewesen. Im Zeitalter neuer Medien ist die Neugier jedoch noch größer geworden, auch die Rücksichtslosigkeit. Da ist es auch schwierig, weitere Kräfte zu gewinnen. Und das nur, weil andere als Erste etwas zu einem Unfall ins Netz stellen wollen. Es gilt praktisch über das, was man in Facebook hineinstellt, selbst wichtig zu werden.

Wie sieht es mit der Handynutzung durch die Feuerwehrleute aus?
Das sehe ich sehr kritisch. Man muss da sehr vorsichtig sein. Für die eigene Verwendung in den Feuerwehren ist nichts einzuwenden.

Das Interview führte
Anette Schreiber
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