Und wieder ist "Schluss mit lustig"
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Mittwoch, 20. Oktober 2021
Stadtratssitzung Um kein Risiko mit Tausenden von Narren auf dem Marktplatz einzugehen, hat die Stadt Stadtsteinach auch das Faschingstreiben 2022 abgesagt. Dafür soll im Sommer wieder ein Stadtfest veranstaltet werden.
Auch in der anstehenden Saison ist "Schluss mit lustig": Nachdem die Faschingsgesellschaft (FG) Stadtsteinach ihre Veranstaltungen für die Saison 2021/22 bereits gestrichen hat, hat nun auch die Stadt das Faschingstreiben 2022 abgesagt. "Wenn uns die FG als Partner fehlt, und weil wir nicht vorausahnen können, wie sich die Corona-Bedingungen bis Ende Februar entwickeln, wollen wir kein Risiko eingehen. Immerhin würden wir 5000 bis 7000 Narren dicht gedrängt auf dem Marktplatz erwarten", begründete Bürgermeister Roland Wolfrum bei der Sitzung am Dienstagabend die Absage - und traf damit die einhellige Meinung des Stadtrats.
Als Ersatz schlug Wolfrum vor, im Sommer wieder ein Stadtfest zu veranstalten. Das sei an sich im Zweijahresrhythmus geplant, so dass dann das überübernächste 2026 stattfinden würde, "das wir dann ganz groß feiern wollen, wenn das Doppeljubiläum 750 Jahre Stadtsteinach und 700 Jahre Stadterhebung ansteht."
FG-Präsident und Stadtrat Andi Sesselmann (FW) erklärte, warum es keine, in normalen Jahren immer proppenvolle Veranstaltungen geben werde: "Wir haben jetzt schon vor Winterbeginn Inzidenzwerte von über 60. Unter solchen Voraussetzungen kann man einfach keine Veranstaltungen allein mit 180 Aktiven auf der Bühne anbieten." Außerdem brauchten Auftritte zum Beispiel der Garden gehörig lange Vorbereitungen. "Das ist nicht einfach Hinstellen und Herumhopsen." Die Gruppen durften eine Zeitlang gar nicht, jetzt nur unter strengen Bedingungen trainieren. Das reiche nicht für Auftritte. Auch könne man nicht die Nummern von vor zwei Jahren einfach wiederholen: "Die Mädchen sind schon lange aus ihren Kostümen herausgewachsen." Der Aufwand sei schlichtweg zu groß, um dann am Ende nicht doch absagen zu müssen.
Der Absage des Faschingstreibens stimmte Jonas Gleich (CSU) mit der Begründung zu: "Abstandsgebote können wir nie im Leben bewerkstelligen."
Marcel Ott (FW) stellte fest, dass sich dann die alljährliche Diskussion über die beträchtlichen Kosten für die Stadt einmal erübrige. Zum geplanten Stadtfest regte er an, dieses mit der Brauerei Schübel terminlich abzustimmen, die im nächsten Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiere. Vielleicht könne man beides an einem langen Wochenende zusammen machen. Manuel Steinl (CSU) mahnte, rechtzeitig, "also heuer noch", einen Ausschuss für die Vorbereitung des Stadtfests zu bilden, "nicht so kurzfristig wie's letzte Mal".
Ein weiterer Ausschuss wird am Freitag, 19. November, ab 17 Uhr in der Steinachtalhalle ins Leben gerufen. Zur Mitarbeit in diesem "Stadtentwicklungsforum" sind auch alle Bürger Stadtsteinachs aufgerufen. Dazu wird Bürgermeister Wolfrum auch noch einmal bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 26. Oktober (19 Uhr, Steinachtalhalle), einladen. Das Forum soll sich mit den Anpassungen und Veränderungen beschäftigen, die sich nach der Eröffnung der Umgehungsstraße ergeben werden. Es wird grundsätzlich öffentlich tagen.