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Umbruch bei den Freien Wählern


Autor: Bettina Knauth

Seßlach, Freitag, 13. März 2015

Unterelldorf/Seßlach — Die Freie Wählergruppe "Bürgerblock" Seßlach hat ihren Vorstand weiter verjüngt. Nachdem der 23-jährige Maximilian Neeb bei der Hauptversammlung im Unterelld...
Neuwahlen bei der Freien Wählergruppe "Bürgerblock" Seßlach (von links): Stefan Tranziska, Uwe Gemeinhardt, Maximilian Neeb, Berthold Borczyk und Kreisvorsitzender Christian Gunsenheimer  Foto: Bettina Knauth


Unterelldorf/Seßlach — Die Freie Wählergruppe "Bürgerblock" Seßlach hat ihren Vorstand weiter verjüngt. Nachdem der 23-jährige Maximilian Neeb bei der Hauptversammlung im Unterelldorfer "Glöckla" als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt wurde, bestimmten die Mitglieder Stefan Tranziska ebenso ohne Gegenstimme zu Neebs neuem Stellvertreter.

Hollfelder zieht sich zurück

Nach 15 Jahren als stellvertretender Vorsitzender hatte zuvor Willi Hollfelder seinen Rückzug angekündigt. Ebenfalls einstimmig wurden Berthold Borczyk als neuer Kassier und Uwe Gemeinhardt als Schriftführer gewählt.
Weiterhin gehören dem Vorstand als Beisitzer Hendrik Dressel, Bettina Knauth, Frank Leutheußer, Steffen Morgenroth, Bernd Schleicher und Wolfgang Schott an. Nach den Neuwahlen gab Vorsitzender Neeb einen Überblick über die aktuelle Lage im Stadtrat.
Mit Blick auf den gerade verabschiedeten Haushalt, der eine Nettokreditaufnahme von 93 000 Euro bedingt, forderte Neeb, es müsse dringend über Einsparpotenziale diskutiert werden. Weiter wies der Stadtrat darauf hin, dass "unsere Verwaltungskosten stetig steigen, leider nicht deckungsgleich mit den Einnahmen im Verwaltungshaushalt". Dies bedeute weniger Möglichkeiten zu investieren und gehe schließlich irgendwann zu Lasten der Substanz. "Dies wollen und können wir uns in unserem lebenswerten Stadtgebiet nicht erlauben", betonte Neeb.
Neben der Vollendung längst begonnener Projekte, wie der Dorferneuerung in Unter- und Oberelldorf, müssten dringend Nutzungskonzepte für städtische Liegenschaften erarbeitet werden. Neeb nannte hier das Heilgersdorfer Schloss, das Haus der Bäuerin in Dietersdorf und die Freizeitanlage Autenhausen, deren Verfall sonst "leider programmiert" sei. Weitere Kosten kämen mit der Sanierung der Kreisstraßen auf die Kommune zu.

Kein Dialog

Der Vorsitzende bedauerte, dass mit Ausnahme der Haushaltsberatungen kein Dialog zwischen allen Fraktionen im Vorfeld der Sitzungen stattfinde. "Dies zeigt, dass eine gemeinsame Arbeit, die sicher zum größten Erfolg führen würde, nicht immer gewünscht ist." Entschieden trat Neeb Gerüchten entgegen, die Stadt Seßlach habe nur deshalb kein Geld, weil Hendrik Dressel in seiner letzten Periode als Bürgermeister "noch alles verjubelt" habe.
Neeb richtete den Blick nach vorn: "Wir sind mit 105 Mitgliedern die größte politische Vereinigung im Stadtgebiet und werden daran arbeiten, die Freien Wähler wieder zu alter Stärke zurückzuführen." Ziel sei es, mehr junge Leute zu gewinnen und sowohl die Arbeit im Kreis als auch die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern. red