Ukrainer auf dem unterfränkischen Arbeitsmarkt? Es wird dauern
Autor: Steffen Standke
LKR Bad Kissingen, Freitag, 01. Juli 2022
Steffen Standke 850 000 Menschen haben die Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar Richtung Deutschland verlassen; 14 000 davon leben nun in Unterfranken, berichtet Isabel Schauz, Referentin für...
Steffen Standke
850 000 Menschen haben die Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar Richtung Deutschland verlassen; 14 000 davon leben nun in Unterfranken, berichtet Isabel Schauz, Referentin für Fachkräftesicherung bei der Industrie- und Handelskammer in Würzburg unter anderem mit Bezug auf Zahlen des Innenministeriums in Berlin. Etwa ein Drittel - also 5000 - könnten von ihrem Aufenthaltsstatus her in eine Beschäftigung starten.
Die meisten der Geflüchteten sind Frauen mit Nachwuchs. Deswegen stellt sich laut Schauz die Hürde der Kinderbetreuung. Aber auch deutsche Sprachkenntnisse seien wichtig. Mit dem Englisch, das viele Ukrainer beherrschten, könne man in die IT-Branche einsteigen. auch Betriebe, in denen ukrainisch oder russisch gesprochen würde, böten Chancen.
Ansonsten sind gewisse Deutschkenntnisse Voraussetzung dafür, eine eventuelle Ausbildung zu beginnen. Dann dauere es zwei bis drei Jahre, bis die Ukrainer dem deutschen Arbeitsmarkt voll zur Verfügung stehen würden. "Die, die hier sind, können den Fachkräftemangel nicht sofort decken." Chancen für die Flüchtlinge sieht die IHK-Referentin in Branchen, wo die Sprachkenntnisse keine so bedeutende Rolle spielen, wie der Gastronomie.
Noch inoffizielle Wege zur Arbeit
Die Handwerkskammer für Unterfranken hat extra eine Mitarbeiterin abgestellt, die Anlaufpunkt für ukrainische Arbeitswillige sein soll, berichtet Pressesprecher Daniel Röper. Schließlich herrscht auch und gerade im Handwerk Fachkräftemangel. Allerdings, so sagt er, "ist die Mitarbeiterin nicht sehr ausgelastet."