Über 25 Läden stehen leer
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Mittwoch, 17. Juni 2015
Einkaufsstadt Es ist schwer, Geschäftsräume zu vermieten. Das weiß Jochen Müller, der einen Nachfolger für den Drogeriemarkt Müller sucht. Ihm geht es wie vielen Hauseigentümern. Das Sorgenkind der Stadt ist der Kressenstein.
von unserem Redaktionsmitglied
Alexander Hartmann
Kulmbach — Einen neuen Mieter für ein Ladengeschäft in der Innenstadt zu finden, ist nicht einfach. Diese Erfahrung hat Jochen Müller gemacht, der der Besitzer des großen Geschäftsgebäudes in der Webergasse ist, in dem sich derzeit noch die Drogeriemarktkette Müller befindet. Die zieht spätestens Ende Januar aus. Was danach wird? Jochen Müller, der schon seit Monaten Ausschau nach einem Nachmieter hält, weiß es nicht.
Dem Kulmbacher geht es wie vielen Eigentümern von Geschäftshäusern in der Innenstadt, die über Leerstände klagen.
"Laden zu vermieten", "Nachfolger gesucht", "Wir schließen" - Schriftzüge, die an vielen Schaufenstern in der Innenstadt prangen - und sicherlich nicht überall schnell wieder verschwinden werden.
Kressenstein ist das Sorgenkind
Es sind 26 Ladenräume im Stadtzentrum, die verwaist sind und für die Mieter gesucht werden, wie Thomas Tischer von der Wirtschaftsförderung der Stadt mitteilt. Die Leerstände verteilen sich auf die Straßenzüge Kressenstein (7), Grabenstraße (1), Holzmarkt (2), Klostergasse (1), Langgasse (3), Marktplatz (1), Obere Stadt (3), Spitalgasse (3), Sutte (1) und Webergasse (4). Wobei auffällt, dass der Kressenstein mit insgesamt sieben Leerständen das Sorgenkind der Innenstadt ist.
Wer behauptet, ein Niedergang der Einkaufsstadt lasse sich in den letzten Jahren an der Zunahme der Leerstände nachweisen, den belehrt Tischer eines Besseren. Im November 2007 standen nach seinen Worten 30 von 160 Einzelhandelsgeschäften leer, im Jahre 2011 waren es 25. "Die Zahl ist relativ konstant geblieben", stellt der Wirtschaftsförderer der Stadt Kulmbach fest.
Fielmann zieht in die Langgasse
Die Fluktuation der Mieter ist groß. Auch in der Langgasse, aus der es wieder einmal etwas Erfreuliches zu berichten gibt. Die Zahl der Leerstände wird sich dort in naher Zukunft von drei auf zwei verringern, da die Optikerkette Fielmann in das Haus einzieht, in dem das Haushaltswarengeschäft Dörnhöfer beheimatet war.
"Wir wollen unseren Kunden modernere Geschäftsräume bieten", sagt Filialleiterin Manuela Müller, nach deren Worten die zentrale Lage die besondere Attraktivität der Langgasse ausmacht. Wann die Neueröffnung erfolgt? Manuela Müller: "Ein Termin steht momentan noch nicht fest."
Die Schattenseite
Doch diese positive Nachricht hat auch eine Schattenseite: Mit dem Umzug von Fielmann entsteht nämlich ein neues Loch am bisherigen Standort der Filiale in der Fritz-Hornschuch-Straße - die Zahl der leer stehenden Läden in der Kulmbacher Innenstadt wird also insgesamt nicht kleiner werden.