Über 2000 Besucher hörten zu
Autor: Stephan Stöckel
Burgkunstadt, Sonntag, 16. Juli 2017
Udo Langer gab auf dem Burgkunstadter Marktplatz ein umjubeltes Open-Air-Konzert.
"Kneipenhocker, Saufkumpan, nimm dei Krüchla und stuoß o", hallte es am Vorabend des Burgkunstadter Altstadtfestes vielstimmig über den Marktplatz. Popsänger und Musicalkomponist Udo Langer hatte seinen alten Freund, "Saitenwynd"-Sänger Kurt Schleicher aus Mainroth, als Überraschungsgast bei einem der größten Open Airs, die die ehemalige Schuhstadt wohl je erlebt hat, auftreten lassen - und das Publikum stand Kopf. "Der gesamte Marktplatz war voller Musikliebhaber. Mir wurde gesagt, es sollen über 2000 Besucher gewesen sein. Das ist der pure Wahnsinn", kann es der Künstler einen Tag nach seinem Megakonzert noch immer nicht fassen.
Die Stadt Burgkunstadt dankte mit dem Freiluftfestival ihrem wohl bekanntesten Rock-, Pop- und Musicalkünstler, der mit seiner Band "Klangfeder" im vergangenen Jahr den deutschen Rock- und Pop-Preis gewonnen hatte. Der freie Eintritt tat sein Übriges, dass die Fans in Scharen in die Oberstadt strömten.
Drei Stunden Musik
Der Künstler hatte ein Konzert im dreistündigen XXL-Format auf die Beine gestellt, das in die Annalen der heimischen Musikgeschichte einging. "Danke, dass ihr da seid", tönte es aus den Boxen. Ein Kompliment, das alle Fans verdient hätten, verfolgten sie doch "hellwach", so der Titel von Langers aktueller CD, das Konzert vom ersten bis zum letzten Ton. Gewidmet hatte er es allerdings Regens Wagner. "Seit über hundert Jahren zeigen uns die Menschen, die in dieser Einrichtung arbeiten und leben, ein Stück Herzlichkeit", sagte Langer.Dass auch Menschen mit geistiger Behinderung über eine exzellente musikalische Ader verfügen, dass stellte die Regens-Wagner-Band unter Beweis. Angelina Bauriedel (Cajon), Linda Ott (Gesang), Margarete Köhler (Mundharmonika und Tamburine), Martin Zeck (Klavier) und Benjamin Wurblick (Gitarre) begleiteten Udo Langer, unterstützt von Sabine Schubert (Akkordeon), Gesamtleitung bei Regens Wagner, und Mitarbeiter Marcus Schießl (akustische Gitarre), bei vier Liedern.
Langer gewährte dem Publikum, das alle Altersklassen umfasste, einen Einblick in sein aktuelles Album mit heiter-ironischen Einlagen ("Bauer sucht Jauch") und eingängigen Ohrwürmern ("Hellwach"), die für gute Laune sorgten. Mit altvertrauten Hymnen aus längst vergangenen Tagen ("Schmied' dein Eisen, wenn es heiß ist") weckte der Künstler bei all jenen, die ihm seit Jahrzehnten die Treue halten, nostalgische Gefühle.
Wenn der Maestro der Borkuschder Popmusik auf einer Bühne steht, dann liest sich das immer wie das "Who Is Who" der heimischen Musikszene. Bassist Gerald Klimke aus Strössendorf, mit dem Langer vor 30 Jahren in der Band "Chinalite" gespielt hatte, ist seit kurzem Teil der Formation "Klangfeder", zu der auch Schlagzeuger Andreas Herold und Gitarrist Marco Hofmann zählen. Auch "Rösla"-Wirt Stephan Herold, der eingangs erwähnte Kurt Schleicher und Langers Tochter Unna mit einer bärenstarken Version des Johnny Cash-Klassikers "Hurt" trugen zum Gelingen des Freiluftkonzertes bei.
Udo Langer ist ein Hans-dampf in allen musikalischen Gassen. Das stellte der 54-Jährige an diesem Abend wieder einmal zur Schau. Am Schluss grüßte sogar die "Love-Parade": Die Gruppe "Klangfeder" spielte Techno-Rhythmen und die Fans tanzten ausgelassen mit den Leuchtstäben, die die Raiffeisenbank Obermain Nord spendiert hatte.
Langer spendierte noch ein paar Zugaben, ehe sich dann die Zuhörer auf den Nachhauseweg machten.