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Udo Döhler bleibt im Amt


Autor: Katja Nauer

Dörfles-Esbach, Freitag, 22. Sept. 2017

Herausforderer Gerold Gebhard (FDP) kommt auf 26,3 Prozent der Stimmen. Beide Kontrahenten loben den fairen Wahlkampf - und Altbürgermeister Hans Lotter ist so oder so mit dem Ergebnis zufrieden.
Fairer Verlierer: Gerold Gebhard (Mitte) gratuliert Udo Döhler zur Wiederwahl. Links: Döhlers Amtsvorgänger Hans Lotter. Foto: Katja Nauer


Kurz nach 20.30 Uhr standen die Ergebnisse für vier von sechs Stimmbezirken in der Gemeinde Dörfles-Esbach fest. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Udo Döhler (UBV) weitere sechs Jahre als Bürgermeister von Dörfles-Esbach amtieren wird. Bei einer Wahlbeteiligung von 56,7 Prozent erzielte Döhler das vorläufige Ergebnis von 73,2 Prozent.
Sein Herausforderer Gerold Gebhard, den die FDP ins Rennen um den Chefsessel geschickt hatte, erhielt 26,8 Prozent. Nach einer Wahlbeteiligung von knapp 35 Prozent im Jahr 2011 hat sich die Koppelung der Bürgermeisterwahl mit der Bundestagswahl bewährt: Immerhin fast 57 Prozent der Dörfles-Esbacher gaben am gestrigen Wahlsonntag ihre Stimme für ihren Bürgermeisterkandidaten ab. Jurist Gerold Gebhard gratulierte Döhler als einer der ersten zum Wahlsieg und zeigte sich ob der ersten vorläufigen Hochrechnung zufrieden: "Die SPD auf Bundesebene wäre froh, wenn sie dieses Ergebnis hätte", sagte er und freute sich über die "respektablen" knapp 27 Prozent. "Die Bürger in Dörfles sind nicht in Wechselstimmung", konstatierte er. Er strich den "sehr fairen" Wahlkampf hevor, den er und Döhler geführt hätten. Sein erklärtes Ziel ist der Gemeinderat. Im Jahr 2020 will er zumindest in dieses Gremium einziehen.


Schwieger- gegen Ziehsohn

Altbürgermeister Hans Lotter ließ es sich nicht nehmen, die Wahl im Rathaus zu beobachten. Für ihn seien sowohl Döhler als auch Gebhard seine "Söhne", scherzte er. Während Gerold Gebhard sein Schwiegersohn ist, gilt Udo Döhler, der anfangs als geschäftsführender Beamter im Rathaus tätig war, als "Ziehsohn" Lotters. Nachdem Lotter aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgeben muste, folgte ihm Döhler als Bürgermeister nach. Lotter freute sich über das gute Ergebnis für beide Kandidaten. "Obwohl Gerold nicht so präsent in der Gemeinde ist, hat er ein gutes Ergebnis erzielt", sagte er. Das Wahlergebnis für Udo Döhler bezeichnete er als "tolle Bestätigung" und "klare Ansage". Döhlers Wunsch nach einem Gegenkandidaten sei erfüllt worden. Gebhard ergänzte: "Damit weiß Döhler genau, wo er steht."
Der alte und neue Bürgermeister Udo Döhler nannte das Ergebnis, dass sein Widersacher erzielt habe, beachtlich. Er zollte Gebhard seinen Respekt, in welch kurzer Zeit er in den Wahlkampf eingestiegen sei. Noch mehr freute er sich allerdings über den klaren Auftrag der Wähler, seine Arbeit - auch als Rödentaler - im Dienste der Gemeinde Dörfles-Esbach weiterführen zu dürfen. "Ich freue mich über die Anerkennung der Wähler", sagte er.


Zusammenhalt stärken

Döhler will seine Arbeit fortführen. Noch seien nicht alle Ziele, die er sich gesetzt habe, erreicht, betonte er. Da Dörfles-Esbach einen eher städtischen Charakter habe, solle die Dorfgemeinschaft und der Zusammenhalt der Bürger gestärkt werden. Dazu werde in naher Zukunft der Bau eines Bürgerhauses vorangetrieben, kündigte er an Momentan würden Gespräche mit der Regierung von Oberfranken über Fördermittel geführt, erläuterte er.
Der Kampf gegen die 380 KV-Leitung geht weiter. Das ist eine große Aufgabe." Dabei solle sich der Landkreis keinesfalls auseinanderdividieren lassen.
Bis 2019 soll ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen und bebaut werden, mit der Stadt Rödental wird ein interkommunales Gewerbegebiet in Angriff genommen. Da der Gemeinde wegen ICE und Autobahn nur begrenzt Entwicklungsflächen zur Verfügung stehen, will Döhler verstärkt sein Augenmerk auf das Flächenmanagement legen, Leerstände bewohnbar machen und Wohngebiete erschließen.
Als schwieriges kommunalpolitisches Thema bezeichnete Döhler die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs). Damit habe er im Wahlkampf wohl eher weniger punkten können, erklärte er. Nun gelte es, die Vorgaben des bayerischen Landtages für den Bürger so wenig belastend wie möglich über die Bühne zu bringen.
Kurz vor Redaktionsschluss lieferte das Dörfles-Esbacher Rathaus noch das vorläufige Ergebnis der Bürgermeisterwahl. Demnach erhielt Udo Döhler nach Auszählung aller Wahllokale 73,7 Prozent der Stimmen, Gerold Gebhard erreichte 26,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,3 Prozent.