Tübingen als Vorbild
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Kulmbach, Donnerstag, 25. März 2021
OB Ingo Lehmann greift die Idee der Tagespässe für negativ getestete Bürger auf und schlägt die Dr.-Stammberger-Halle als Testzentrum vor.
Eine Bewerbung der Stadt, in der Corona-Krise als Pilotgemeinde für den bayernweiten Test eines Öffnungskonzepts ausgewählt zu werden, wird auch aus dem Rathaus kräftig unterstützt. "Es braucht dringend Perspektiven - für Einzelhandel, Gastronomie und Kultur gleichermaßen. Neben der Bekämpfung der steigenden Inzidenzzahlen sollten wir mit genauso großer Kraftanstrengung nach Möglichkeiten suchen, um zu gegebener Zeit auch wieder ein Stück weit Normalität einkehren zu lassen", heißt es in einer Stellungnahme von Oberbürgermeister Ingo Lehmann.
Als Vorbild sieht Lehmann dabei die Stadt Tübingen - und er macht einen konkreten Vorschlag, wie eine Öffnung verschiedener Bereiche unter kontrollierten Auflagen wieder möglich sein kann: "Ich spreche mich dafür aus, die Dr.-Stammberger-Halle als Schnelltestzentrum zu nutzen. Negativ Getestete können anschließend einen tagesaktuellen ,Kulmbach-Pass' erhalten, mit dem es ihnen ermöglicht werden soll, Geschäfte zu betreten, in Lokalen und Restaurants einzukehren oder kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Diese müssen selbstverständlich ein genehmigtes Hygienekonzept vorweisen können."
Dabei sei die Stadt Kulmbach zudem bereit, Personal zur Durchführung der Schnelltests bereitzustellen. Derzeit befänden sich einige Mitarbeiter in Kurzarbeit, diese würden dann - nach vorheriger fachkundiger Einweisung - die Abstriche nehmen, die Ergebnisse dokumentieren und die Tagespässe ausstellen. Die Kosten für die Schnelltests können vorerst auch von der Stadt Kulmbach getragen werden.
Auch entsprechende Apps, so Lehmann. wie beispielsweise die "Luca"-App oder "Darfichrein?" können in Zusammenhang mit diesem System Anwendung finden. Wobei im Vorfeld eine explizite Absprache mit dem Gesundheitsamt, dem Landratsamt und den Einzelhändlern sowie den Gastronomen erfolgen müsse. Der OB: "Aber ich bin mir sicher, dass es Möglichkeiten gibt. Nun liegt es an uns, diese zu nutzen und aus Hoffnungen und Ideen tatsächliche Perspektiven zu machen."
Schrittweise Rückkehr zur Normalität
Lehmann zufolge geht es nun darum, mit Tatendrang und Überzeugung den Weg für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität zu ebnen und Konzepte zu erarbeiten, die realisierbar und zeitnah umsetzbar sind.
Dabei verschweigt er nicht, dass es mit den aktuellen Zahlen im Landkreis momentan sicherlich nicht möglich ist, dieses Vorhaben vollständig und unmittelbar zu verwirklichen. Gerade Stadt und Landkreis Kulmbach sind von hohen Inzidenzen betroffen, "deutschlandweit sind wir leider auf einem führenden Platz, was die Zahl der Infizierten betrifft". Aber: "Wir sollten alle trotz des derzeitigen Geschehens zuversichtlich ich die Zukunft sehen. Die Impfquote wird steigen, die Inzidenzzahlen werden sinken. Und auf diese Zeit müssen wir vorbereitet sein, denn dann kann ein entsprechendes Öffnungskonzept greifen." red