Tubist trifft fränkischen Muffel
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Montag, 03. Dezember 2018
Matthias Egersdörfer und Heinrich Filsner präsentieren sich im Mönchshof als geniales Duo mit viel Humor.
Er gilt in der Kabarettszene als ausgesprochener "Griesgram". Gerade deswegen lieben die Fans "ihren" Matthias Egersdörfer. Sie kamen zuhauf "unters Dach" in den Mönchshof, um den Nürnberger Kabarettisten und Schauspieler live zu erleben. Der kam allerdings nicht allein, mit Heinrich Filsner hatte er einen Tubisten mitgebracht, der wie die Faust aufs Auge zu ihm passte.
Mit dem Programm "Mündlich" trifft Matthias Egersdörfer den Nagel genau auf den Kopf. Trockener Humor trifft auf Tuba-Klänge oder wie der überzeugte Franke es selbst umschreibt: "Tuba trifft auf Muffel, Kabarett auf Kontrabass."
So trocken, dass es staubt
Egersdörfer erzählt seine Geschichten mit seinem unverkennbaren Humor, der mitunter so trocken ist, dass es staubt. Dabei ist er sehr lebhaft. Und d
Die musikalische Heimat Heinrich Filsners ist irgendwo zwischen den "Fränkischen Straßenmusikanten" und "Opas Jazz Band" zu finden. Er unterstützt Egersdörfer aber mit keinem Wort, sondern ausschließlich instrumental mit seiner Tuba, die mehr Jahre auf dem Buckel haben dürfte wie der Mann am Mundstück selbst. Nicht selten verzieht Egersdörfer sein griesgrämiges Gesicht, wenn er sich die mitunter bewusst schräg gespielten Töne anhören muss.
In seinen Erzählungen kommt bei Matthias Egersdörfer auch deutlich sein unverkennbarer Hang zur Cholerik zum Vorschein. Der, der dort auf der Bühne steht, hat Germanistik studiert, später Theaterwissenschaften und Philosophie. Einer Ausbildung zum Medienberater schloss sich ein Studium an der Kunstakademie Nürnberg an. Nebenbei schrieb er Kurzgeschichten und verfasste das Drehbuch für den Kurzfilm "Der Schüler".
2004 entstand sein erstes Soloprogramm "Der Alleinunterhalter". Seit April 2015 spielt Matthias Egersdörfer im neuen Franken-Tatort mit. Hier übernimmt er die Rolle des Leiters der Spurensicherung, für die ursprünglich Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig vorgesehen war.
Grabplatten im Bauch
Im Mönchshof erzählt Matthias Egersdörfer, dass er vor seinem Auftritt noch chinesisch essen war. Satt sei er allerdings nicht geworden, was schon an der Suppe gelegen habe: "Nach zweieinhalb Schluck war's fort." Auch der Teller mit "einem Batzen Reis, aweng Rindfleisch und G"mies" sei recht übersichtlich gewesen. Und als Nachspeise habe er sich gebackene Banane bestellt, die nun in seinem Bauch wie Grabplatten drückten. Egersdörfer baut vor: "Insofern erwarten Sie von mir heute Abend nicht zu viel. Es wäre wirklich g'scheiter gewesen, wenn ich daheim geblieben wär', denn man kann nicht immer Höchstleistungen bringen."