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Trotz Corona-Schließung: Wasser muss regelmäßig durch Rohre laufen


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Bamberg, Dienstag, 14. April 2020

Derzeit werden Hotels, Gaststätten, Sport- und Veranstaltungshallen, Schulen, Einkaufszentren, Ferienwohnungen und ähnliche Einrichtungen nur wenig genutzt oder sind komplett geschlossen. Dies kann ne...


Derzeit werden Hotels, Gaststätten, Sport- und Veranstaltungshallen, Schulen, Einkaufszentren, Ferienwohnungen und ähnliche Einrichtungen nur wenig genutzt oder sind komplett geschlossen. Dies kann negative Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität in diesen Gebäuden haben, wie die Stadt Bamberg mitteilt, die auf ein Merkblatt des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hinweist.

Jede Trinkwasser-Installation ist demnach für eine regelmäßige Wasserentnahme ausgelegt. Entfällt diese, drohen hygienische Probleme u. a. durch Legionellen, die nur mit erheblichem Aufwand beseitigt werden können. Unabhängig davon, ob eine Einrichtung geschlossen ist oder nur noch teilweise genutzt wird, solle man möglichst an jeder nicht genutzten Entnahmestelle wöchentlich - besser alle 72 Stunden - so viel Wasser ablaufen lassen, bis das warme Wasser richtig warm und das kalte Wasser richtig kalt ist.

Eine Betriebsunterbrechung der Trinkwasser-Installation ist den Angaben des Landesamts zufolge ein hygienisches und finanzielles Risiko. Wird eine Trinkwasser-Installation nicht gespült, spare dies zwar zunächst Kosten für Energie, Wasser und Personal. Aber dadurch verursachte hygienische Beeinträchtigungen führen unter Umständen zu hohen Sanierungskosten - und diese können weitaus höher liegen als die Kosten für die Spülprogramme.

Werde der Betrieb der Trinkwasser-Installation dennoch unterbrochen, ist die Hauptabsperreinrichtung des Gebäudes oder der nicht genutzten Geschäfte, Restaurants etc. zu schließen.

Arbeiten an der Trinkwasser-Installation dürfen nur durch Unternehmen durchgeführt werden, die im Installateurverzeichnis eines Wasserversorgers eingetragen sind. Ist eine komplette Betriebsunterbrechung eines Gebäudes für etliche Monate absehbar, sollte das Wasserversorgungsunternehmen informiert werden, um den Hausanschlussschieber zu schließen und so Beeinträchtigungen der Wasserqualität im öffentlichen Versorgungsnetz zu vermeiden.

Je länger kein Wasser entnommen wird, desto intensiver muss danach gespült werden, um hygienische Beeinträchtigungen zu vermeiden. Und spätestens bei einer Betriebsunterbrechung für mehr als sechs Monate oder nach Entleerung der Leitungen sollte eine Fachfirma, z.B. ein Installationsunternehmen, mit der Wiederinbetriebnahme beauftragt werden. red