Trotz Abbiegespur: Stau bleibt
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Freitag, 31. Mai 2019
Uwe Zeuschel, Vizechef des Staatlichen Bauamtes Bamberg, versuchte den Stadträten in Ebermannstadt eine Verbreiterung der Aufstellflächen für Linksabbieger schmackhaft zu machen. Nichts passiert ohne Zustimmung des Rates.
Josef Hofbauer Bereits 1995 habe sich beim Verkehrsentwicklungsplan von Ebermannstadt ein namhaftes Büro aus Hannover mit den Knotenpunkten B470/Eschlipper Tal und der Kreuzung B 470/Kirchenstraße beschäftig, informierte Uwe Zeuschel stellvertretender Leiter des Straßenbauamtes Bamberg bei der jüngsten Stadtratssitzung in Ebermannstadt. "Heute reden wir über die gleichen zwei Knotenpunkte", so Zeuschel.
Das Problem aus Sicht der Behörde: Die Geradeausfahrer in Richtung Gasseldorf und die Autofahrer, die in Richtung Forchheim unterwegs seien, würden durch Linksabbieger in Richtung Eschipper Tal, bzw zum, Kirchplatz ausgebremst, weil die Aufstellfläche zu kurz sei. Die Linksabbieger blockierten die Geradeaus-Spuren.
Der Lösungsansatz: Die Aufstellflächen zwischen den beiden Kreuzungen sollen verlängert werden. Dazu müsste die Straße auf der Ostseite bis auf zwei, drei Meter an die Häuser herangerückt werden. Die Parkplätze dort müssten geopfert werden. Staufrei werde Ebermannstadt dadurch allerdings nicht. "Dafür sind 10 000 Fahrzeuge pro Tag einfach zu viel", räumte Zeuschel ein. Allerdings würde das ausgereifte Ampelprogramm dann noch besser funktionieren.
Dem Bau eines Kreisverkehrs erteilte der Vizechef des staatlichen Bauamtes Bamberg eine klare Absage. Da bei Bundesstraßen ein Durchmesser von 35 bis 40 Metern vorgeschrieben sei, würde der Bau eines Kreisverkehres einen zu großen Eingriff bedeuten. Die Maßnahme hätte den Abriss von Gebäuden zur Folge und sei daher unverhältnismäßig teuer.
Er sei gekommen, so Uwe Zeischel, um den Bürgern die Scheu vor der geplanten Maßnahme zu nehmen. Der Platzbedarf sei mit insgesamt 311 Quadratmetern minimal. Aber: "Realisiert wird das Projekt nur, wenn der Stadtrat der Planung zustimmt. Wir werden nichts gegen den Willen der Bürger durchsetzen", versicherte Zeuschel.
Am Ampelprogramm schrauben
Auf Bitte von Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) erläuterte Sachgebietsleiter Marco Heck das Steuerungsprogramm der aufeinander abgestimmten Ampelanlagen an der B 470. Während derzeit die Linksabbieger erst zu Beginn des letzten Drittels der Geradeausfahrer freie Fahr bekommen, regte Dritter Bürgermeister Rainer Schmeußer im Auftrag der CSU-Fraktion an, den Autofahrern Richtung Gasseldorf und Richtung Eschlipp gleichzeitig grünes Licht zu geben. Damit werde die Aufstellfläche geräumt und stehe neuen Linksabbiegern wieder zur Verfügung. Nach anfänglicher Skepsis sagte Heck zu, diese Variante der Ampelschaltung prüfen wollen.
Danach arbeitete Uwe Zeuschel einen mehrseitigen Fragenkatalog von Anwohnern und Mitgliedern der Neuen Liste Ebermannstadt ab. Dabei räumte er ein, dass "das rollende Rad des Schwerlastverkehrs um bis zu drei Meter näher an die Häuser heranrückt". Zwar werde es für die Bauzeit ein Beweissicherungsverfahren im Hinblick auf eventuell entstehende Schäden geben, aber für Risse an den Gebäuden die auf Grund einer Langzeitbelastung durch Brummis entstehen könnten, könne das staatliche Bauamt nichts. "Da sind wir nicht zuständig", betonte Zeuschel. Bauliche Veränderungen ausschließlich an der Breitenbacher Straße lehnte er ab. Das löse nicht das Stauproblem auf der Bundesstraße.