Trockenheit führt zu enormen Schäden durch Schwammspinner
Autor: Andreas Lomb
Ramsthal, Sonntag, 01. März 2020
Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) informierte den Ramsthaler Gemeinderat über die aktuelle Entwicklung des wärmeliebenden Nachtfalters Schwammspinner in den geme...
Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) informierte den Ramsthaler Gemeinderat über die aktuelle Entwicklung des wärmeliebenden Nachtfalters Schwammspinner in den gemeindlichen und privaten Wäldern Ramsthals. In den beiden vergangenen Jahren wurde auf Grund der Trockenheit ein stärkerer Befall festgestellt.
Die deutlichsten Schäden sind nach seinen Angaben an Eichenbeständen feststellbar, aber auch die Buche und andere Baumarten werden inzwischen in Mitleidenschaft gezogen. Er erläuterte die Mess- und Zählverfahren, bei denen man anhand der Gelegenester an den Bäumen eine Prognose für den kommenden Sommer stellen kann.
Nachdem die Raupen des Schwammspinners zu Beginn des Laubaustriebs aus Eiern in den Gelegen geschlüpft sind, verbreiten sich diese durch den Wind. Eine Raupe vertilgt rund einen Quadratmeter Laub, was zur Kahlheit der Bäume führen kann. Der Befall konzentriert sich auf den Zeitraum vom Laubaustrieb bis Juni. Die befallenen Bäume schaffen es manchmal, ein zweites Mal auszutreiben, werden aber geschwächt. Bei einem mehrjährigen Befall ist mit einem Absterben des Baumes zu rechnen.
Befallschwerpunkte befinden sich an der Gemarkungsgrenze zum Markt Sulzthal am oberen Ende des Wagentals und oberhalb des Hauses Erlebenskunst. Zürner bietet der Gemeinde eine Hubschrauberspritzung der befallenen Flächen mit einem Insektizid an. Gemeinderat Markus Lomb meint: "Ich will nicht, dass unser Wald aufgefressen wird, aber ich will wissen, was da passiert."
Edwin Metzler berichtet vom Befall in Gunzenhausen im vergangenen Jahr, bei dem die Raupen in Mengen in die Häuser eindrangen und Schäden verursachten. Bernhard Gößmann-Schmitt meinte: "Wir sollten die Finger vom Spritzen lassen - Gift ist Gift". Mögliche Nebenwirkungen des Giftes wurden von Zürner kurz gezeigt, aber nicht weiter im Gremium besprochen. Die Hubschrauberbespritzung wäre nach Zürner kostenfrei für die Gemeinde und die Waldbesitzer. Privatwaldbesitzer werden vom Forstamt informiert und haben die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden. Der Gemeinderat entschied sich mit vier Gegenstimmen gegen eine Spritzung der Gemeindeflächen.
Für den Kassenprüfungsausschuss berichteten Hubert Simon und Markus Lomb für das Rechnungsjahr 2018. Sie gaben einen Einblick in verschiedene Haushaltsbereiche. So habe der Forstbetrieb ein Defizit von 7300 Euro erbracht, was den niedrigen Holzpreisen geschuldet war. Ein Einbruch am Automaten des Wohnmobilstellplatzes und die erforderliche Reparatur waren einer der Gründe, warum der Stellplatz ein Minus von 1588 Euro erwirtschaftete.
Aus dem Windpark konnte die Gemeinde rund 20 000 Euro Einnahmen verzeichnen zuzüglich eines Zuschusses von 4000 Euro für gemeinnützige Zwecke. Die Unterdeckung beim Kindergarten lag bei 112 558 Euro, und für den Jugendraum wurden 2951 Euro aufgewendet. Haupteinnahmequelle der Gemeinde sind die Schlüsselzuweisungen über 466 820 Euro. Die Gemeinde hat keine Kredite aufgenommen. Alle Ausgaben waren durch einen Gemeinderatsbeschluss gedeckt. Auf Antrag von Hubert Simon stimmte der Gemeinderat dem Prüfergebnis und einer Entlastung des Bürgermeisters zu.