Trari trara - die Post ist wieder da
Autor: Klaus Klaschka
Presseck, Donnerstag, 23. November 2017
Maria Lorenz-Hänel übernimmt die Pressecker Poststelle. Dafür hat die Berg-Apotheke endgültig geschlossen. Dafür bekommen Kranke ihre Arznei aus Wallenfels frei Haus.
Der Markt Presseck schafft es nach wie vor, die Grundversorgung der Einwohner für den täglichen Bedarf aufrechtzuerhalten. Aktuell ist die Post nun wieder geöffnet, nachdem Cornelia Deuerlein urplötzlich schwer erkrankt war. Die Berg-Apotheke ist zwar endgültig geschlossen, hat aber einen persönlichen Bringdienst eingerichtet. Dafür eröffnet in der ehemaligen Apotheke eine Physiotherapie-Praxis.
Für Bürgermeister Siegfried Beyer besteht also kein Anlass zur Panik, dass dem Ort das gleiche widerfährt wie vielen Dörfern - nicht nur im Oberland.
Binnen eines Monats hat Maria Lorenz-Hänel aus dem Ortsteil Kunreuth die Pressecker Poststelle übernommen. Sie wird auch den Getränkehandel und die kleine Kneipe daneben weiterführen.
Täglich geöffnet
Während der Vakanz war die Post über Stadtsteinach von Frank Müller und Josef Batzer zugestellt worden, die Töchter von Cornelia Deuerlein hielten das "Postamt" sporadisch offen, soweit dies neben deren eigentlichen Tätigkeiten möglich war. Nun ist aber wieder wie gewohnt täglich außer am Dienstagnachmittag geöffnet.Endgültig geschlossen ist die Berg-Apotheke. Allerdings werden jetzt die Rezepte täglich entweder in der Praxis von Dr. Baar direkt oder aus dem Briefkasten am Gebäude von Mitarbeitern der Igel-Apotheke in Wallenfels abgeholt, die die Medikamente spätestens am nächsten Tag den Patienten kostenfrei sogar nach Hause bringen.
"Vor allem von unseren älteren Mitbürgern hört man, dass sie damit recht zufrieden sind," sagt Bürgermeister Beyer. Sie müssten nun nicht noch einmal zur Apotheke laufen, sondern bekämen ihre Medizin frei Haus.
Ebenso angenehm ist für die älteren Pressecker, dass im Dezember in der Apotheke eine Physiotherapie-Praxis aufmacht. "Zwei junge Leute aus Grafengehaig machen sich hier selbstständig, so dass man dann direkt im Ort therapiert werden kann und nicht mehr weit fahren muss", kündigt Beyer an. In diesem Jahr habe die Gemeinde den Zugang zur Arztpraxis barrierefrei gestaltet.
Zugang barrierefrei
Fertig wird demnächst auch ein ebenfalls barrierefrei zugängliches Amtszimmer an der Rückseite des Rathauses. Und für den Fall der Fälle gibt es am Ort auch zwei Pflegedienste; für die Diakonie wurde das alte Rathaus sogar aufwendig renoviert."Zwar gibt es seit vier Jahren am Ort keine Metzgerei mehr," so Beyer. "Aber für die Grundversorgung haben wir immer noch zwei Lebensmittelläden mit eingeschränkten Öffnungszeiten, nachdem vor einem Jahr der Dorfladen krankheitsbedingt wieder geschlossen werden musste; außerdem eine Filiale vom Grünwehrbeck." Und am Mittwoch und Samstag werfe Ralf Gareiß seinen Backofen an, er produziere auf Vorbestellung und liefere auch ins Haus.
Abgenommen hat laut Bürgermeister auch die Zahl der Leerstände im Ort, nur noch wenige Häuser würden zum Kauf angeboten. Der Kindergarten sei nach der Aufstockung um weitere Plätze schon wieder voll belegt, so Beyer, so dass nach der Renovierung des Schulhauses dorthin wohl eine Gruppe ausgelagert werden müsse.