Transparenz sieht anders aus
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 28. Juli 2015
Vorsicht, streng geheim! Dieses Prädikat schwebt offenbar über den Verhandlungen mit dem Ziel einer Fusion zwischen der landkreiseigenen Klinik Fränkische Schweiz und dem Klinikum ...
Vorsicht, streng geheim! Dieses Prädikat schwebt offenbar über den Verhandlungen mit dem Ziel einer Fusion zwischen der landkreiseigenen Klinik Fränkische Schweiz und dem Klinikum Forchheim. Seit über einem Jahr wird "im kleinen Kreis" hinter verschlossenen Türen diskutiert.
Was davon nach außen dringt, klingt reichlich unverbindlich. So kann man Stadtrat Erwin Horn (NLE) nur zustimmen, wenn er moniert, dass Informationen zu spärlich und nur auf hartnäckiges Drängen zu bekommen sind. Zudem bleiben sie vage.
Die Aussage von Landrat Hermann Ulm (CSU), der Erhalt der Notfallversorgung an der Klinik Fränkische Schweiz sei Verhandlungsbasis, lässt Raum für Interpretationen. Niemand kann oder will offenbar dazu Stellung nehmen, wie diese Notfallversorgung nach einer Fusion der beiden Häuser aussehen soll. Ebenso pauschal formuliert ist die Aussage zu den Arbeitsplätzen an der Klinik.
Sie sollen erhalten werden, heißt es. Das ist nicht wirklich beruhigend für die Betroffenen. Da schwingt immer die Botschaft mit: "Nix G'wiess waß mer net."
Ist so eine Zusage ernst gemeint, kann doch ein Vertreter der Verhandlungsdelegation vor die Ebermannstadter Räte treten und ihnen diese Zusage machen. Und es würde die Menschen aus dem Einzugsbereich der Klinik Fränkische Schweiz auch beruhigen, wenn einer der Verhandlungsführer den Leuten erklären würde, was unter dem Begriff "Notfallversorgung" zu verstehen ist. Immerhin stellt auch die Existenz eines Notarztes eine Art Notfallversorgung dar. Klarheit tut Not.
Abblocken und darauf zu verweisen, dass die Klinik Fränkische Schweiz Landkreis-Sache ist und die Stadträte in Ebermannstadt nichts angeht, ist nicht zielführend. Alle Landkreis-Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, was aus "ihrer Klinik" werden soll. Transparenz sieht anders aus. Da kann sich der Landkreis von den Ebermannstadtern eine gehörige Scheibe abschneiden