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Touristische Projekte im Visier


Autor: Ulrike Langer

Wonfurt, Donnerstag, 27. Juli 2017

Die Gemeinde Wonfurt will zusammen mit der neuen Allianz einige Pläne umsetzen, die die Attraktivität der Kommune erhöhen. 14 Top-Ziele sind erarbeitet worden. Der Gemeinderat schaute sich diese Liste an.
Der Gemeinderat hat beschlossen, die Trägerschaft für das Projekt "Stein- und Wasserpfad Wonfurt" zu übernehmen. Dabei sollen der Ortseingang Wonfurt, die Altachquelle (Bild) und der Von-Seckendorff-Platz gestaltet und eine Kanu-Anlegestelle am Main eingerichtet werden.  Foto: ul


Ulrike Langer

Die Gemeinde Wonfurt hat zusammen mit den Gemeinden Theres und Gädheim sowie den Städten Haßfurt und Königsberg, der Allianz Main & Haßberge, ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) verabschiedet. Weil Bürgermeister Holger Baunacher (JL) bei seinen Gemeinderäten noch Nachholbedarf zu diesem Thema gegeben sah, erläuterte er in der Sitzung des Gemeinderats nochmals alle wesentlichen Fakten.
Zum einen ging er auf das übergeordnete Ziel, die zukunftssichere, interkommunale Weiterentwicklung der Gemeinden als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum, ein. Zum anderen stellte er einige der 14 Top-Projekte vor. "Unsere gemeinsame Arbeit hat eine große Bedeutung, da wir die Haßberge und den Steigerwald mit dem Maintal verbinden", betonte er. Die Gemeinde- und Stadträte hätten sich vor kurzem zu einem weiteren Seminar in Klosterlangheim getroffen und über bisherige Erfahrungen und Erwartungen diskutiert. Außerdem seien die 14 Projekte hinsichtlich ihrer Bedeutung bewertet und Paten für jedes Projekt festgelegt worden. Dabei habe sich das Thema "Touristische Highlights der Region", für das er die Patenschaft übernommen habe, als Favorit herausgestellt. Auf den Plätzen zwei bis vier lägen nun das Flächenmanagement, der Wassertourismus und die Vermarktung der Innenentwicklungspotenziale. In dem Seminar habe man auch durchgespielt, wie man ein Projekt vorbereite.
Baunacher berichtete, dass die Kosten des künftigen Allianzmanagers, der die Umsetzung der Projekte begleite, maximal über sieben Jahre mit 75 Prozent beziehungsweise maximal 90 000 Euro pro Jahr vom Amt für Ländliche Entwicklung gefördert würden. Auch die Kosten für die von allen als sehr wichtige Aufgabe bezeichnete Öffentlichkeitsarbeit werde mit 75 Prozent beziehungsweise maximal 10 000 Euro pro Jahr bezuschusst. "Unsere fünf Kommunen werden im Oktober den Verein Main & Haßberge als Organisationsform gründen und sich an die Umsetzung der vier genannten Projekte machen", sagte der Bürgermeister.


Weiteres Projekt

Der Gemeinderat beschloss, die Projektträgerschaft für das Projekt "Stein- und Wasserpfad Wonfurt" zu übernehmen, das die drei Leader-Projekte "Laufparadies" "Gelbe Welle" und "Mainroute Süd" zusammenführt. Dabei sollen der Ortseingang von Wonfurt (aus Richtung Horhausen), die Altachquelle und der Von-Seckendorff-Platz entsprechend gestaltet und eine Kanu-Anlegestelle am Main eingerichtet werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 190 000 Euro abzüglich der zugesagten Förderung in Höhe von 60 Prozent. So liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei rund 76 500 Euro. Auch wenn Gemeinderat Wolfgang Thein das Projekt als insgesamt zu teuer bezeichnet und Gemeinderätin Cäcilie Werner befürchtet, dass die Aufwertung der Altachquelle noch mehr Touristen anlocke als bisher und die Gemeinde nichts davon habe, fiel der Beschluss des Gemeinderates bei letztlich drei Gegenstimmen doch deutlich aus.
Bürgermeister Holger Baunacher informierte darüber, dass es in letzter Zeit vermehrt Wasserrohrbrüche im Baugebiet "Hofäcker" in Wonfurt gegeben habe und rund 21 Hausanschlussschieber defekt seien. Aktuell würden aber nur Schieber in dem Bereich ausgetauscht, in dem Kanal- und Straßensanierungen (Sonnenstraße und Dr. Steinmüller-Straße) laufen. Allerdings warte man diesbezüglich noch auf die Kostenermittlungen. Zum Aufspüren von Leckagen im Wasserleitungsnetz solle ein so genannter Geräuschpegellogger ausprobiert werden.
Um Flächen ohne erkennbare wirtschaftliche Nutzung im Siedlungsraum oder in der freien Landschaft ökologisch aufzuwerten, gibt es das "Eh-da-Konzept". Es bezieht sich darauf, dass die Flächen, salopp formuliert "eh da" (ohnehin da) sind und für die Förderung der Biodiversität verfügbar gemacht werden können. So hat die Gemeinde ein Büro damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Wie der Bürgermeister berichtete, kostet es rund 1710 Euro. Auf den "Eh-da"-Flächen sollen, so der ursprüngliche Gedanke, vor allem Pflanzen angesät werden, von denen Bienen profitieren.